: Familienbande
Wenn ich das Wort „Familie“ höre, greife ich nach meiner Magengrube... In den sechziger Jahren ein Schreckgespenst, in den Achtzigern eine neue Utopie, scheint die Familie in den neunziger Jahren zusehends zu einem Rechtsgegenstand zu werden: Gewalt in der Ehe, künstliche Befruchtung, Sterbehilfe mit oder ohne Zustimmung der Angehörigen, Kindesmißbrauch, novelliertes Scheidungs- oder Abtreibungsrecht – die zunehmende Verrechtlichung der sozialen Beziehungen trifft mit jedem dieser Themen auf neue Allianzen von Gegnern und Befürwortern. Wer staatliche Einmischung in Abtreibungsfragen nicht schätzt, befürwortet sie aber umgekehrt, wenn es um Vergewaltigung in der Ehe geht...
In loser Folge werden in unserer Debattenreihe zum Thema Beiträge aus pädagogischer, rechtsphilosophischer, kunsthistorischer und ethnologischer Sicht erscheinen.Mariam Lau
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen