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Verhaftung als Chance für Schule?

■ Offener Umgang mit Kriminalität im Klassenraum gefordert

„Für die Schule ist die Verhaftung eine Erleichterung“, äußert sich der kommissarische Schulleiter des Schulzentrums Sandwehen, Friedrich-Karl Jostes, zu der Festnahme eines 16jährigen Schülers. Gestern war der Junge im Unterricht verhaftet und mit Handschellen aus der Schule geführt worden. Der Vorwurf: Er soll Mitschüler bedroht, erpreßt und zum Dealen gezwungen haben.

„Solche Probleme gibt es an jeder Schule“, glaubt Jostes. Doch in den meisten Fällen fehle der Mut, solche Drangsalierungen von Schülern öffentlich zu machen - die Schulen bangen um ihren guten Ruf, von dem ja auch Schüleranmeldungen abhängen. „Andere Schulen sollten sich ebenfalls öffentlich zu solchen Konflikten verhalten“, wünscht sich Jostes. Auch am Schulzentrum Sandwehen dauerte es lange, ehe sich Eltern und Lehrer zu einem harten Eingreifen entscheiden konnten. „Jetzt entspannt sich eine gute Diskusson an der Schule, es gibt Bewegung“, berichtet Jostes.

Nicht nur an der Schule in Bremen-Nord hat der 16jährige jetzt Hausverbot – in ganz Bremen wird ihn keine Schule mehr aufnehmen. Die Sprecherin der Wissenschaftssenatorin räumt ein, daß am Fall des 16jährigen ein „Exempel“statuiert werden solle, um zum Handeln zu ermutigen. cd

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