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Gerhard Schröder immer besser

■ SPD-Parteitag wählt ihn mit 65,8 Prozent

Hannover (taz) – Diesmal brauchte Gerhard Schröder nicht den Beistand seines Parteifreundes und Konkurrenten um die Kanzlerkandidatur, Oskar Lafontaine. Bereits im ersten Wahlgang wurde er gestern vom Hannoveraner Parteitag mit satten 65,8 Prozent in den Vorstand der SPD gewählt. Noch vor zwei Jahren in Mannheim war er zunächst für seine parteioppositionelle Haltung in Wirtschaftsfragen abgestraft worden und kam erst im zweiten Durchgang in den Vorstand.

Einen dritten Durchlauf gar mußte gestern Herta Däubler-Gmelin absolvieren. Nachdem sie von der bayerischen Landesvorsitzenden Renate Schmidt von ihrem Posten einer stellvertretenden Parteivorsitzenden verdrängt worden war und auch hernach gegen Heidi Wieczorek-Zeul knapp unterlag, wurde sie mit 73,8 Prozent in den Vorstand gewählt. Es war das zweitbeste der 37 Ergebnisse zu den Wahlen der weiteren Vorstandsmitglieder. Vor Däubler-Gmelin rangierte nur noch die brandenburgische Sozialministerin Regine Hildebrandt. Auch die ostdeutschen Politiker Manfred Stolpe, Reinhard Höppner und Christine Bergmann wurden mit breiter Unterstützung gewählt. Hingegen wurden sowohl die Juso-Vorsitzende Andrea Nahles wie auch der ehemalige Hamburger Bürgermeister Henning Voscherau erst im zweiten Wahlgang bestätigt.

In der Außen- und Verteidigungspolitik plädiert die SPD dafür, daß Deutschland einen Sitz im UN-Sicherheitsrat einnimmt. Auch ist sie für Kampfeinsätze der Bundeswehr unter UN-Mandat, wenn eine Reihe eher formaler Voraussetzungen erfüllt ist.

Dieter Rulff Bericht Seite 6

Reportage und Portrait Seite 13

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