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Schuld seien „selbsternannte Helden“sind Schuld

■ Zum Thema Jugendkriminalität fiel Abgeordneten wenig ein

Ein alter Mann wurde gestern unversehens Mittelpunkt der Diskussion über Jugendkriminalität in der Bürgerschaft. Straftaten würden nicht mehr verfolgt, weil „selbsternannte Naturschützer Narrenfreiheit genießen und von der Presse daraus eine heroische Tat gemacht wird“, klagte Innensenator Ralf H. Borttscheller (CDU) unter dem begeisterten Klopfen seiner Parteifreunde. Gemeint war der Naturschützer Gerold Janssen (74), der Anfang Dezember mit einer Malaktion am Autobahnzubringer Bremen-Horn gegen die geplante Trasse durchs Hollerland protestiert hatte und von Polizisten verprügelt worden war. Er könne Jugendlichen nicht begreiflich machen, daß er ihnen mit einem Sondereinsatz-Kommando gegen Graffiti-Sprayereien zu Leibe rücke, während „selbsternannte Naturschützer“zu Helden stilisiert würden. Ein ganzes Schulzentrum habe man mobilisiert, um gegen die Abschiebung des jungen Togoers Ibrahim zu demonstrieren, lamentierte der Innensenator weiter. Ansonsten mangelte es der Debatte an konkreten Beispielen: „Die Gewaltdarstellung in den Medien“(Isola, SPD), den „Werteverfall in der Gesellschaft“(Lutz, CDU), „die Elternhäuser“(Thomas, Grüne) und „Zukunftsängste“(Kröning, AfB) machten die Abgeordneten für die Jugendkriminalität verantwortlich. „In was für einer Gesellschaft leben wir eigentlich“, fragte sich Martin Thomas (Grüne). „Wir haben die Verantwortung, als Parlamentarier nach Lösungen zu suchen“, sagte Elke Kröning (AfB). „Straftaten erklären, heißt nicht, Straftaten entschuldigen“, mahnte Horst Isola (SPD). Einstimmiges Ergebnis: Der Senat soll bis März einen Bericht über die Jugendkriminalität in Bremen erarbeiten. Danach soll das Thema wieder auf die Tagesordnung der Bürgerschaft gesetzt werden. kes

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