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Wind in alter Mühle

■ Ökologisch leben, arbeiten und einkaufen: Die denkmalgeschützte Rommelmühle soll mittels Immobilienfonds aufgemöbelt werden

„Eine rentable Zukunft“ bescheinigen Branchenkenner einem „beispielhaften Immobilienfonds“ in Bissingen an der Enz: Dort steht ein heute denkmalgeschützter Backsteinbau, der früher als Getreidemühle genutzt wurde. Im Rahmen des Projekts „Ökozentrum Rommelmühle“ legt die Ökobank hier ihren ersten Immobilienfonds auf. Geplant ist an dieser Stelle ein Shop-in-shop-Ökokaufhaus mit Restaurant. „Alles in allem dürfte es unter ökologischen wie unter wirtschaftlichen Kriterien ein Vorzeigeprojekt werden“, urteilt beispielsweise alterra consult in der jüngsten Ausgabe seines Branchendienstes. Und auch im „Beteiligungs-Rundbrief“ des Vermögensberaters Michael Schäfftlein wird die Mühle als Steuerspartip offeriert.

Um dieses Projekt auf die Beine zu stellen, kooperiert das Frankfurter Geldinstitut mit der Deutschen Umwelthilfe. Des weiteren ist die Planungsgesellschaft Archi Nova sowie der BUND eingebunden. Knapp 26 Millionen Mark will man für den Um- und Ausbau des Industriedenkmals zu „Europas größtem ökologischen Wohn-, Einkaufs- und Dienstleistungszentrum“ investieren. Nach dem Umbau des Hauses „nach strengen Umweltrichtlinien“ soll im September 1998 als Kernstück ein Warenhaus auf vier Etagen mit rund 6.500 Quadratmetern Verkaufsfläche eingeweiht werden. Außerdem werden in 35 Wohnungen rund 100 Menschen eine Bleibe finden, teils in dem Mühlenbau, teils in neu zu erstellenden Niedrigenergiehäusern. Die dort lebenden Familien sollen sich zu einem „Co-Housing-Project“ zusammenfinden: Unter anderem seien Freizeitgestaltung, Kinderbetreuung und Carsharing vorgesehen. In einer lokalen Brauerei werde aus Demeter-Gerste und -Hopfen Bier gebraut und in einem Restaurant sowie einem angrenzenden Biergarten auf dem Gelände ausgeschenkt. Als weiteren Baustein sieht das Konzept ein Gesundheitszentrum vor, in dem Therapeuten „verschiedene alternative Leistungen und Heilverfahren sowie Seminare anbieten“.

Angeboten wird eine Kommanditbeteiligung an der Rommelmühle GmbH & Co. KG. Das Kommanditkapital soll 12.659.000 Mark betragen und muß bis zum Jahresende bereitstehen. Die Mindestzeichnung beginnt bei 30.000 Mark, höhere Beteiligungen müssen durch 5.000 Mark teilbar sein. Auf ein Agio wird verzichtet, man begnügt sich lediglich mit einem Aufschlag von acht Prozent auf den Sachwert der Immobilie, um die Kosten für Vertrieb, Grunderwerbsteuer, Notar und Wirtschaftsprüfer zu begleichen. Ab 1999 werden vier Prozent auf das eingezahlte Kommanditkapital ausgeschüttet.

Die steuerrechtliche Konzeption sieht eine erhöhte Abschreibung für Baudenkmäler in Höhe von je 10 Prozent für 10 Jahre vor und sorgt damit „für einen langfristigen Steuereffekt“. Insgesamt sei somit – je nach individuellem Steuersatz – „eine Rendite zwischen sechs und acht Prozent möglich“, heißt es bei der Ökobank.

Ertragsgrundlage sei die langfristige Vermietung der Gewerbefläche des Öko-Kaufhauses an die Archi Nova Marketing- und Verwaltungs-GmbH als Alleinmieterin. Garantiert werden eine Untervermietung zu langfristig angemessenen Preisen, ein guter Branchenmix und hochwertige ökologische Angebote. Die Auswahl der Mieter erfolge zusammen mit dem BUND. „Schwarze Schafe“ kämen nicht ins Haus. Andreas Lohse

Wer sich noch am Fonds beteiligen will, muß schnell entscheiden: Bis zum 31.12. kann noch gezeichnet werden. Kontakt zur Ökobank Frankfurt (069) 256 10 2 44, Niederlassung Berlin (030) 230 87 041

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