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■ QuerspalteRückblick aufs kommende Jahr

Gnädig leuchten uns die Sterne am Silvesterabend: Gleich fünf Planeten, Venus, Jupiter, Mars, Uranus und Neptun, stehen in dichter Reihe am Südwesthimmel. Am Neujahrsabend vollendet die Mondsichel den neckischen Reigen. „Solche Planetenansammlungen verführen leider immer wieder zu Spekulationen über Auswirkungen auf die Erde. Vorsicht, eventuell rutschen die Sektkorken etwas schneller“, warnt Bernd Zill, Leiter der Sternwarte Schneeberg.

Die Astrologin Monika Transier aus Ludwigshafen hat für solche Sprüche natürlich nur Verachtung übrig. Sie weiß: Jupiter sei Dank ergeben sich für ihren Oggersheimer Mitbürger Helmut Kohl im Jahre 1998 optimale berufliche Konstellationen. Zwischen dem 31. März und dem 25. Mai habe er eine reine Glückssträhne. Und: „Kohl hat die besten kosmischen Voraussetzungen, um wieder als Bundeskanzler gewählt zu werden.“ Auch Berti Vogts lache das Glück: Deutschland könne wieder Weltmeister werden. Dem Winner-Team Kohl-Vogts steht nach ihrer Prognose das Loser- Team Schröder-Schumacher gegenüber. Gerhard Schröder sei zwar die Wiederwahl als Ministerpräsident am 1. März sicher, aber das Glück verziehe sich im April: Ein einschneidendes Ereignis stelle seine Kanzlerkandidatur in Frage. In diesem Monat sorge Liebesgöttin Venus für eine leidenschaftliche Liebesbegegnung und im Juni für Störfeuer mit der Ehefrau, die sich deswegen von ihm trennen könnte. Nicht doch, Doris ist nicht gemeint, sondern Corinna. Im Oktober könne ein beruflicher Vertrag von dritter Seite aufgelöst werden, was eine Fehlreaktion nach sich ziehe. Michael Schumacher werde auch 1998 nicht Formel-1-Weltmeister.

Michael Nüchtern (!), Leiter der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen in Berlin, vermag derlei irdischen Wettkämpfen jedoch nichts abzugewinnen: Nur „Gottes Endspiel gibt den alltäglichen Tragödien und Komödien eine neue Fassung und einen letzten neuen endgültigen Sinn.“ Ute Scheub

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