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Hamburger Kino-Tips

Die Zauberflöte ist so etwas wie ein Salzburger-Nockerln-Kongreß, bei dem herzerweichend niedlich über die Tonleitern getanzt wird. Und weil es hier gar nicht bunt genug zugehen kann, gibt es jetzt auch Die kleine Zauberflöte. Ein Zuckerguß aus dem Pinsel von Curt Linda (Das kleine Gespenst). Die Geschichte vom Prinzen Tamino, dem Vogelhändler Papageno und ihrer Suche nach einem klassengerechten Deckelchen, animiert für Krabbelstuben und Likörliebhaber, läuft jetzt im Kinderprogramm des Abaton an.

täglich, 15.15 Uhr, Abaton

Für alle, die mit Novemberaugen auf den Frühling warten, läuft noch einmal Das Leben ist eine Baustelle. Eine spröde Geschichte aus Berlin-Mitte, in der mit dem Gesicht im Ravioli-Teller gestorben wird und die Liebe in den Zeiten der Kohl-Ära ihren Gürtel enger schnallen muß.

nur noch heute, 17.30 Uhr, Abaton

Jeff ist mordsmüde. Er will aus dem Killer-Geschäft aussteigen. Bei einer Schießerei verletzt er versehentlich die Sängerin Jenny. Um eine Operation zu finanzieren, die ihr Augenlicht retten könnte, nimmt er einen vermeintlich letzten Mordauftrag an. John Woos Melville-Hommage The Killer ist längst ein Klassiker des Hongkong-Kinos und eine wunderbare Choreographie über die fatalen Mechanismen eines besonders wirtschaftlichen Gewerbes.

Mo, 12. Januar, 22.45 Uhr, Zeise

Wenn ein Racheengel schon Silenzio heißt, weiß man bereits, daß es gegen dieses große Schweigen keine beruhigenden Worte gibt. Zumal Silenzios Revolver an der Stirn ist eben immer das treffendere Argument. Das müssen auch die Huren des Gewerbes, eine Horde Kopfgeldjäger, in Leichen pflastern seinen Weg (Foto) einsehen. Sergio Corbucci hat mit diesem Western das Kunststück vollbracht, Baller-Reigen ins Groteske zu kippen und all die Einstellungs-Manierismen, die dem Italo-Western eigen sind, ins Zynische zu steigern. Eine brilliante Parodie, in der Angeschossene mit den Bergpanoramen um die Wette delirieren.

Fr 9. Januar, 19 Uhr, So 11., 21.15 Uhr, Mo 12., 21.15 Uhr, Di 13., 19 Uhr, Metropolis

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