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Zauberhaft, krachend, zart

■ Globales Getrommel: Das Hamburger „World Drum Festival“präsentiert Percussion-Profis und Drum-Idole aller Stilrichtungen

Djembés, Marimbas, Bongos, Congas, lateinamerikanische, afrikanische, amerikanische Rhythmen: Das World Drum Festival in der Fabrik läßt Percussion-Herzen schneller trommeln. Neben Legenden wie Simon Phillips und John Bergamo, der Frank Zappa's legendäre Schlagzeugkomposition „The Black Page“im Original einspielte, betreten Vertreter sämtlicher Stilrichtungen die Bühne. Das Djembé-Idol Mamady Keita aus Guinea und seine Band Sewa Kan sorgen für treibende afrikanische Beats. Apropos Beats: Moderne Klänge kommen auch nicht zu kurz. The Drum, die Band um Sabrina Setlur-Drummer Ralf Gustke, vermischt am Sonntag moderne dance-loops mit afro-cubanischen Rhythmen.

Avantgardistisch einläuten wird das Festival heute abend im Stilwerk die Percussion Sound Performance mit ihren drei Hamburger Percussion-Profis. Matthias Kaul, Mitglied des Ensembles l'art pour l'art, der Marimba-Spezialist Nils Grammerstorf und Solopauker Alexander Radziewski spielen nicht nur eigene Kompositionen, sondern auch solche von Elliott Carter und John Bergamo. Offizieller Höhepunkt des Festivals wird wohl der Auftritt von Simon Phillips, Idol unzähliger Schlagzeug-Heimwerker. Der ehemalige Drummer von Toto, Mick Jagger und Pete Townsend wird seine vor kurzem erschienene zweite Soloplatte Another Lifetime vorstellen.

Wenn es eine Idee der „Global Drums“gibt, wird das World Drummers Ensemble, bestehend aus vier Percussionisten aus den USA, Holland, Armenien und der Elfenbeinküste, diese am Donnerstag in die Tat umsetzen. Der Holländer Martin Verdonc stand bereits mit großen Namen wie Prince, Santana und George Benson auf der Bühne. Will Kennedy aus den USA ist seit vielen Jahren Drummer der Yellowjackets und bekannt für seine Kombinationen aus zarten Zwischentönen und krachenden Höhepunkten. Der in New York lebende Armenier Arto Tuncboyaciyan zaubert Klänge aus allem, was ihm unter die Finger kommt und gilt als Geheimtip in der Percussion-Szene. Der Djembékünstler Adama Dramé von der Elfenbeinküste schließlich schafft es mit seiner filigranen Fingertechnik, seinem Instrument weiche und sensible Töne zu entlocken.

Carsten Hansen

Do bis So in der Fabrik. Heute: Eröffnung, 21 Uhr, Stilwerk, Große Elbstraße 68

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