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Hamburger Kino-Tips

Daß es zwischen Kunst und Kommerz gerade im Film leidenschaftliche Affären geben kann, ist nichts Neues. Fischinger und Kollegen aus der Avantgarde der 20er und 30er Jahre ließen sich nicht lange breitschlagen, um der Industrie bei der Produktwerbung von Autoreifen bis zu Haushaltshilfen effektvoll unter die Arme zu greifen. Auch der in New York geborene Experimentalfilmer Alexander Hackenschmied (Hammid) drehte Werbefilme, z.B. für den Schuhfabrikanten Bata. Eine Schuhverkaufsreise nach Indien nutzte er, um einen ethnologischen Dokumentarfilm zu drehen. Es folgten antifaschistische Dokumentationen, surrealistische Experimentalfilme, die er zusammen mit seiner Frau Maya Deren (Foto) produzierte, Autorenfilme wie The Private Life of a Cat und eine Satire auf die Nazis, eine Co-Produktion mit Boris Kaufman, dem Bruder von Dziga Vertov. Anläßlich von Alexander Hackenschmieds 90. Geburtstag hat Thomas Tode für das Metropolis zwei Programme zusammengestellt:

Programm I: „Spaziergang ins Blaue“, „Meshes of the Afternoon“, „Arturo Toscanini, the Hymn of Nations“, „The Gentlemen in Room Six“und „Aimless Walk: Alexander Hackenschmied“, ein Doku von Martina Kudlácek, Mo, 26. Jan., 19 Uhr; Programm II: „The Forgotten Village“, „The Private Life of a Cat“, „Alexander Hammid in N.Y.“von Rasmus Gerlach, Mo, 26. Jan, 21.15 Uhr, mit einem Beitrag von Thomas Tode

Wüstenstaub, Eisenbahngeräusche, Schaukelstuhlquietschen, eine lästige Fliege. Der Mann mit der Mundharmonika kommt an. Aber: „Wo ist Frank?“Die Edel-Pasta unter den Spaghettis: Sergio Leones Spiel mir das Lied vom Tod. Und fortan sind Ritterlichkeit und saubere Hemden ein Fall für die John-Ford-Vitrine.

nur noch morgen, Fr, 21. Jan., 21.15 Uhr, Metropolis big

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