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■ Bonn apartVon Woche zu Woche

Freitag ist „Woche“-Tag. In dieser Woche waren wir besonders gespannt. Wie würde die „Woche“ Gerhard Schröder dafür belohnen, daß er das Wochenblatt eine Woche zuvor mit Informationen versorgt hatte, die der „Woche“ eine Woche lang Aufmerksamkeit garantierte?

Schröder hatte ihrem Chefredakteur gesteckt, daß Johannes Rau auf allerlei Weise versuche, seine Kanzlerkandidatur zu hintertreiben. Das Blatt revanchierte sich großzügig. Höhepunkt der Titelseite ist eine Forsa-Umfrage, derzufolge Oskar Lafontaine in der Wählergunst deutlich hinter Kanzler Kohl (23:26) und Schröder weit vor Kohl liegt (46:23).

Das hat selbst der Kanzlerwahlverein „Stern“ („Herr Schröder, treten Sie an!“) nicht fertiggebracht, der Lafontaine mit 47 zu 49 Prozent gegenüber Kohl vorne sieht.

Die taz befragte den Paten der „Woche“-Forsa-Schröder-Connection, Don Mario Forsa.

taz: Don Forsa, wie haben Sie es geschafft, auf diese Traumwerte für Herrn Schröder zu kommen?

Don Forsa: Unsere Umfragen basieren immer noch auf der Befragung echter Menschen. Dadurch erzielen wir Ergebnisse, die sich der hochbezahlteste Meinungsforscher nicht einmal im Traum einfallen lassen könnte.

taz: Wo finden Sie die Menschen, die Sie für Ihre Umfragen brauchen?

Don Forsa: Im aktuellen Fall haben wir in Niedersachsen gesammelt.

taz: Auch außerhalb der Staatskanzlei?

Don Forsa: Soviel sei verraten: Auf die Stimme von Herrn Schröder waren wir nicht angewiesen.

taz: Glauben Sie, daß Herr Lafontaine Herrn Schröder in den Meinungsumfragen noch übertrumpfen könnte?

Don Forsa: Das ist Verhandlungssache.

taz: Können Sie bestätigen, daß die taz die Lieblingszeitung von 1,2 Millionen Lesern ist?

Don Forsa: Wieviel?

taz: 1,2 Millionen.

Don Forsa: Ich meine, wieviel zahlen Sie? Markus Franz

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