■ Cash & Crash: Geld für faire Waren
Berlin (taz) – Die „Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt“, besser bekannt unter dem Kürzel gepa, steht für fairen Handel. Wer seinerseits die Partnerschaft mit der gepa fördern will, kann dies mit Hilfe der Frankfurter Ökobank tun oder aber direkt über eine Tochter der gepa – die Fair Trade Beteiligungsgesellschaft.
In gut vier Jahren haben Sparer insgesamt 6,5 Millionen Mark für fairen Handel angelegt. So investierten 800 Anleger zusammen 3,9 Millionen Mark in Projektsparbriefe der Ökobank, die der gepa zugute kommen. Aber weil das Volumen begrenzt ist, das die Ökobank einem einzelnen Darlehensnehmer gewährt, gründete die gepa 1995 die Fair Trade Beteiligungsgesellschaft, die inzwischen 2,6 Millionen Mark von 450 Anlegern bekommen hat.
Das Geld braucht die gepa zum Teil zur Vorfinanzierung von zum Beispiel Kaffee oder Kunsthandwerk von den Handelspartnern in Übersee. Der faire Handel ist kapitalintensiver als der herkömmliche, weil die Waren bereits bezahlt werden, bevor sie in Deutschland eingetroffen sind. Für viele Kooperativen sei die Vorfinanzierung die Existenzgrundlage, so die gepa. Der andere Teil des Geldes geht in die Finanzierung der Lagerbestände, die relativ groß sind, da trotz langfristiger Bestellrhythmen das Risiko nicht auf die Lieferanten abgewälzt werden soll.
Anleger können der gepa- Beteiligungsgesellschaft Darlehen ab 1.000 Mark (Verbände und Institutionen ab 3.000 Mark) geben und erhalten dafür – seit gut zwei Jahren konstant – 3,75 Prozent Zinsen. Vorteil für die gepa: Das sind drei Prozent weniger als für Bankkredite. Vorteil für die Sparer: Die Anlage geht direkt an ein bestimmtes Unternehmen für einen bestimmten Zweck. Sie sei daher ganz besonders transparent, wirbt gepa-Geschäftsführer Thomas Speck. lieb
Infos bei: gepa, Frau Volkmann, Bruch 4, 42279 Wuppertal
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