piwik no script img

Schwarzer Widerborst

■ CDU-Chef Fischer bestätigt. Kieler Parteigenossen gegen Autobahn-Plan

Dirk Fischer bleibt Vorsitzender der Hamburger CDU. Die Delegierten des Landesverbandes bestätigten den 54jährigen Verkehrsexperten am Wochenende in seinem Amt. Fischer muß sich bei seinem Bemühen um diverse Autobahnen künftig allerdings nicht nur mit rot-grünen Widerständen plagen. Auch Schleswig-Holsteins CDU entwickelt sich zum Widerborst. Sie forderte am Wochenende zwar ganz im Sinne Fischers den Weiterbau der A 20 – allerdings an anderer Stelle.

Ein Gutachten im Auftrag der rot-grünen Kieler Landesregierung hatte vergangene Woche die Trassenführung der umstrittenen Ostseeautobahn A 20 über Lübeck hinaus bis nach Niedersachsen empfohlen. Die vergleichsweise geringsten Konflikte erwarten die Gutachter bei einer Elbquerung östlich von Wedel, nahe der Hamburger Landesgrenze. Selbst diese Trasse sei allerdings immer noch mit „schwerwiegenden Eingriffen im Bereich der Umwelt“verbunden. Hamburgs SPD und CDU konnten sich über das Ergebnis freuen. Sie plädieren seit Jahren für eine Hamburg-nahe Trasse, um Autofahrten in die Metropole zu erleichtern.

Die Kieler CDU aber bleibt trotz der aufgezeigten Probleme bei ihrer Forderung. „Wir wollen eine westliche Trasse, die nördlich von Bad Bramstedt vorbeiführt und bei Glückstadt die Elbe quert“, sagte Landeschef Peter-Kurt Würzbach. Schließlich solle mit der neuen Autobahn nicht nur das Nadelöhr Hamburg entlastet, sondern Westküste und Südholstein besser erschlossen werden.

Der CDU-Kreis Pinneberg forderte die Kieler und Hamburger Landesregierungen derweil auf, die Verkehrsprobleme der Region gemeinsam zu lösen. Vor allem im Öffentlichen Personennahverkehr bestehe „konkreter Handlungsbedarf“. So seien etwa die Fahrpläne zwischen S-Bahn, Fernbahn und AKN immer noch nicht aufeinander abgestimmt. fis

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen