■ Konferenz über Giftmüll-Exportverbot: Mehrere Länder wollen den Vertrag aufweichen
Kuching (dpa/taz) – Mehrere Industrieländer wollen das Verbot für Giftmüllexporte in die Dritte Welt aufweichen. Das werfen Umweltschützer unter anderem den USA und Japan vor. Seit gestern tagen Vertreter von über 100 Staaten im malaysischen Kuching. Auf der vierten Konferenz zur Basler Giftmüll- Konvention beraten sie die konkrete Umsetzung des 1995 geschlossenen internationalen Vertrags.
Nach Angaben aus Konferenzkreisen schloß sich inzwischen Japan der Position der USA, Kanadas, Neuseelands und Australiens an, wonach die Exporte unter Umgehung der Konvention auch bilateral geregelt werden könnten. Dabei geht es unter anderem um die Ausfuhr hochgiftiger Zinkaschen, Autobatterien sowie von Rückständen aus der Aluminiumherstellung.
„Wir befürchten, daß das ganze Verbot ausgehebelt werden soll“, sagte der Abfallexperte von Greenpeace, Andreas Bernstorff. Wegen der Einkünfte aus der Müllverarbeitung wollen auch einige Entwicklungsländer das Verbot lockern.
Zum Auftakt der Konferenz sprachen sich jedoch eine Reihe von asiatischen und arabischen Ländern für die Beibehaltung der geltenden Regelung aus. Morgen wird auch der frühere Bundesumweltminister Klaus Töpfer als neuer Chef des UN- Umweltschutzprogramms (UNEP) in Kuching erwartet.
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