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Deutsche Inflationsrate auf dem niedrigsten Stand seit 1988

■ Preise stiegen im Februar um 1,1 Prozent. Laut Bundesbank liegt die Inflation noch weit unter der offiziellen Zahl

Berlin (taz) – Die Inflation ist so gering wie seit der deutsch-deutschen Vereinigung nicht mehr, meldete das Statistische Bundesamt gestern. Im Februar kosteten die Produkte im statistischen Warenkorb nur 1,1 Prozent mehr als im Februar 1997. Das ist der niedrigste Stand seit April 1988. Zu verdanken sei der geringe Preisanstieg vor allem der Ölschwemme auf dem Weltmarkt, die die Energiepreise sinken lasse.

Wenn es nach der Bundesbank geht, gibt es in Deutschland so gut wie überhaupt keine Inflation mehr. Sie stellte eine Studie vor, wonach die Inflationsberechnung des Statistischen Bundesamtes die wahre Preissteigerung verzerrt darstellt. Die wahre Inflationsrate liege durchschnittlich 0,75 Prozent unter dem offiziellen Wert. Denn das Bundesamt berücksichtige beispielsweise Verbesserungen bei neuen Produkten nicht. Ein neuer Computer zum Beispiel ist zwar manchmal teurer als sein Vorgängermodell, bietet dafür aber auch mehr Leistung. Diese Entwicklung müsse in die Berechnung eingehen.

Der Angst vor der Geldentwertung folgt nun die Angst vor der Deflation. Der US-Notenbankchef Alan Greenspan hatte im Januar vorsichtig vor einer solchen Entwicklung gewarnt. Die Bundesbank aber sieht die Lage gelassen. „Wir haben Preisstabilität erreicht, eine Deflationsgefahr sehe ich nicht“, meint Zentralbankrats- Mitglied Guntram Palm. Die Bundesbank sehe daher auch keine Notwendigkeit, die Zinsen noch weiter zu senken – zumal spätestens im April die Preise wegen der Mehrwertsteuererhöhung wieder anziehen dürften. lieb Bericht Seite 9

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