: Leslie Feinberg her/himself: Lesbe, Marxistin, Jüdin und Transgender-Aktivistin
1993 gelang der heute 48jährigen US- amerikanischen Journalistin Leslie Feinberg mit ihrem Debüt „Stone Butch Blues“ (deutsch: Träume in den erwachenden Morgen) in den USA ein Bestseller.
Der inzwischen zum Kultbuch avancierte Roman beschreibt anhand der Geschichte einer jungen „Butch“ (maskuline Lesbe) das Lebensgefühl der amerikanischen Gay Community in den bedrückenden 50er und 60er Jahren. Liebe, Lust und Leidenschaft gehören ebenso dazu wie brutale Männergewalt, Polizeirazzien und der ökonomische Überlebenskampf: Die „Butches“ arbeiten zumeist in Fabriken, viele der „Femmes“ (feminine Lesbe) als Prostituierte.
In ihrem zweiten, noch nicht auf deutsch erschienen Sachbuch „Transgender Warriors. Making History from Joan of Arc to RuPaul“ befaßt sich Feinberg mit den historischen Wurzeln der Transgender-Unterdrückung und dem Umgang mit Geschlechterrollen in anderen Kulturen. Feinberg gehörte zu den EröffnungsrednerInnen der historischen „Stonewall 25 rally“ (= Christopher Street Day, d. Red.) in New York, zu der eine Million Menschen kamen. Doch sie ist nicht nur eine der führenden AktivistInnen der Gay Pride und Transgender-Bewegung. Seit mehr als 20 Jahren ist die Marxistin außerdem in der Workers World Party organisiert und in der Gewerkschaftsbewegung engagiert.
In den vergangenen Jahren hat sie sich darüber hinaus verstärkt mit ihrer jüdischen Identität auseinandergesetzt. Die aus Buffalo, N.Y., stammende Feinberg lebt heute mit ihrer Liebsten, der US- amerikanischen Feministin Minnie Bruce Pratt, in New York. Tip für Fans: Am 1.September dieses Jahres wird Feinberg 49 Jahre. Glückwünsche und andere unaufschiebbare Anliegen unter: www.transgenderwarrior.org. Silke Mertins
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen