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■ Rosi Rolands Bremer GeschichtenCDU-Intrige mit Bauchlandung

Nach 15 Jahren kandidierte am Freitag abend der Vorsitzende der CDU-Mittelstandsvereinigung (MIT), der Anwalt Dr. Frank Lutz, nicht mehr für dieses Amt. Er könne die Vereinigung mit 25.000 Mark auf dem Konto und der stolzen Zahl von 260 Mitgliedern an seinen Nachfolger übergeben, erklärte er stolz den Delegierten.

Aber die hörten sehr wohl den Zynismus und die Verbitterung, die auch hinter dieser Zahl steckten. Denn seit einigen Wochen rollte eine Eintrittswelle auf die CDU-Mittelstandsvereinigung zu, um Dutzende neuer Mitglieder ist die Kartei angeschwollen. Allein 24 am Tage der Neuwahl des Landesvorstandes, unter anderem auch die Frau des Fraktionsvorsitzenden, die sympatische Silvia Neumeyer, wollte unbedingt in die CDU-Mittelstandsvereinigung. Dem CDU-Mittelstand gehört natürlich auch sie irgendwie an, im weiteren Sinne, warum also sollte sie nicht in die MIT eintreten?

Das riecht nicht nur nach Putsch, das war auch so gemeint. Bei dem Manöver ging es nicht darum, den amtierenden Vorsitzenden Lutz abzusetzen, der wollte sowieso nicht erneut kandidieren. Nein, ein neuer drängte ins Amt, Jens Eckhoff. Der hat seine Plattform als JU-Vorsitzender verloren, ist derzeit nur mit dem in der CDU undankbaren Amt des umweltpolitischen Sprechers betraut und strebte offenbar eine neue Möglichkeit an, sich in der Öffentlichkeit zu profilieren.

Eckhoff ging es dabei von Anfang an um Posten. Nur eine Woche nach seinem Eintritt 1997 in die MIT war er damals deren stellvertretender Vorsitzender geworden und seitdem nicht weiter aufgefallen. Aus der klammheimlichen Art der Neueintritte war in den letzten Tagen deutlich geworden, daß Eckhoff den Stuhl des Vorsitzenden begehrte, offen gesagt hat er es nicht. Hinter dem Rücken des noch amtierenden Vorsitzenden machte Eckhoff um so mehr dessen Arbeit schlecht und seine „Freunde“von den jungen Wilden übten, was sie bei der Jungen Union gelernt hatten – den klammheimlichen Putsch durch massenhaften Eintritt.

Das sei die Art eines „Charakterschweins“, soll Dr. Frank Lutz in der Vorstandssitzung der Mittelständler dazu gesagt haben. Auf der Wahlversammlung der MIT trafen die Fronten unversöhnlich aufeinander. Und dann kam die Abstimmung. 53 Stimmen für Eckhoff, stolze 71 Stimmen für den Bremerhavener J. Henry Wilhelms.

Der sonst gesprächigere Jens Eckhoff wollte diese Geschichte eigentlich niemandem anvertrauen, grämt Rosi Roland

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