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Hungerstreik ohne Ende

■ Frauen hungern weiter / Textilfirma legte jetzt ein erstes Verhandlungsangebot vor

Der Hungerstreik vor den Toren der Delmenhorster Textilfirma delmod geht weiter. Noch immer demonstrieren acht Frauen des Unternehmens belmod aus dem westfälischen Geseke, da delmod seine Aufträge an das Unternehmen streichen will. Gespräche zwischen der delmod-Geschäftsleitung und Vertretern der IG Metall sind gestern trotzdem zu keinem Abschluß gekommen. Für heute morgen ist nach Angaben des IG Metall-Bezirksleiters Dortmund, Alfred Hänel, eine weitere Gesprächsrunde geplant.

Allerdings hat delmod ein erstes Verhandlungsangebot vorgelegt. Demnach stellt man belmod einen weiteren Auftrag über bis zu 10.000 Teile in Aussicht. Im Gegenzug müßten sich aber IG Metall und belmod verpflichten, keine weiteren Aktionen zu veranlassen, den Hungerstreik sofort abzubrechen und delmod künftig nicht mehr für Firmenschwierigkeiten von belmod verantwortlich zu machen. „Das mußten wir aber ablehnen, da es das Todesurteil für belmod bedeutet hätte“, sagt Hänel. Dennoch ist die IG Metall zu Kompromissen bereit. So sagte Manfred Schallmeyer vom IG Metall-Hauptvorstand in Frankfurt: „Über eine stufenweise Reduzierung der Aufträge lassen wir mit uns reden.“

Heute werden noch weitere belmod-Beschäftigte zu den Hungerstreikenden stoßen. Zudem hat sich auch der Deutsche Gewerkschaftsbund Südöstliches Westfalen mit den Demonstrierenden solidarisiert, um die 195 bedrohten belmod-Arbeitsplätze in Geseke zu retten. Jeti/M.H.

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