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Öl im Nationalpark

■ Konzern steigert Förderung im Watt

Die Ölvorräte der Mittelplate in der Meldorfer Bucht (Kreis Dithmarschen) können bald auch vom Land aus gefördert werden. Eine erste Versuchsbohrung erreichte am Wochenende ihr Ziel. Das Förderkonsortium RWE-DEA und Wintershall jubelte gestern, die fast acht Kilometer lange Bohrung sei „eine technische Meisterleistung“.

Mit der zusätzlichen Förderung vom Land aus soll Anfang 2000 begonnen werden. Derzeit werden auf der Öl-Bohrinsel Mittelplate nordwestlich der Elbmündung rund 800.000 Tonnen pro Jahr gefördert. Seit Beginn der Bohrung 1987 sprudelten von der Mittelplate, deren Reserven auf rund 25 Millionen Tonnen geschätzt werden, 3,5 Millionen Tonnen Öl.

Das Konsortium will die Ölvorkommen in der Meldorfer Bucht so schnell wie möglich ausbeuten, da die Nutzungserlaubnis nur bis zum Jahr 2011 reicht. Eine Verlängerung der Konzession gilt als nicht sehr wahrscheinlich. Das Gebiet liegt im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und in unmittelbarer Nähe der Vogel-Insel Trischen. In der seit eineinhalb Jahren währenden heftigen Diskussion über strengere Umweltauflagen im Nationalpark ist die Ölförderung eines der umstrittensten Themen zwischen Naturschützern und Standortpolitikern. smv

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