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Iran versöhnt sich mit einstigem Erzfeind

■ Die Islamische Republik und Saudi-Arabien unterzeichnen einen Kooperationsvertrag

Teheran (AP) – Iran ist bei seinen Bemühungen, aus der internationalen Isolation auszubrechen, einen wichtigen Schritt vorangekommen. Mit dem einstigen Erzfeind Saudi-Arabien wurde gestern ein umfassender Kooperationsvertrag vereinbart, der die seit fast zwei Jahrzehnten andauernden Spannungen zwischen beiden islamischen Staaten beenden soll.

Der Kooperationsvertrag zwischen Iran und Saudi-Arabien hat einen Ausbau der Handelsbeziehungen sowie engere Kontakte in den Bereichen Forschung, Bildung und Sport zum Ziel. „Ich hoffe, das ist der Beginn einer umfassenderen Zusammenarbeit“, sagte der iranische Außenminister Kamal Charasi, als er nach der Unterzeichnung seinem saudischen Kollegen Saud el Faisal die Hand reichte.

Mit dem Vertrag hat der reformorientierte iranische Präsident Mohammad Chatami bei seinem Versuch, die Beziehungen seines Landes zu den arabischen Nachbarn zu entspannen, einen wichtigen Durchbruch erzielt. Außenminister Saud erklärte am Dienstag bei seiner Ankunft in Teheran, die Golfstaaten setzten „große Hoffnung“ auf Chatami.

Als weiteren Schritt auf dem Weg zur Normalisierung des Verhältnisses zu Teheran hat die Regierung in Paris Außenminister Charasi zu einem Besuch eingeladen. Die Einladung sei während des Teheran-Besuchs des französischen Spitzendiplomaten Bertrand Dufourcq am vergangenen Wochenende ausgesprochen worden, teilte das Pariser Außenministerium am Dienstag abend mit. Frankreich ist vor allem am Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen interessiert.

Ungeachtet dieser außenpolitischen Normalisierung ist im Iran selbst das Todesurteil gegen den deutschen Geschäftsmann Helmut Hofer entgegen Fernsehberichten nicht aufgehoben worden. Das Berufungsgericht habe lediglich das Verfahren aus formalen Gründen an die erste Instanz zurückverwiesen, teilte der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Martin Erdmann, gestern in Bonn mit. Der 54jährige war im Januar zum Tode verurteilt worden, weil er als Nichtmuslim ein Verhältnis mit einer islamischen Frau gehabt haben soll.

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