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Kein Geld, kein Bett

■ Hafenkrankenhaus: Kassen und Ärzte lehnen Pläne für Gesundheitszentrum ab

Eine „gute Idee“ sei das Sozial- und Gesundheitszentrum im ehemaligen Hafenkrankenhaus auf St. Pauli schon, sagt Vera Kahnert, „aber wir zahlen keinen Pfennig dazu“. Der Verband der Angestellten-Krankenkassen (VdAK) besteht, so dessen Sprecherin, auf dem Abbau von mindestens 800 Betten in Hamburgs Kliniken. Die Pläne, die Stadtentwicklungssenator Willfried Maier (GAL) am Montag vorstellte, sehen aber am Zirkusweg auch eine Notfallambulanz mit bis zu 40 stationären Betten vor. Die Krankenkassen, stellt Kahnert klar, „werden die nicht finanzieren“.

Bis Ende des Jahres wird die momentan existierende Notfallambulanz aus dem Haushalt der Gesundheitsbehörde getragen, hält deren Sprecherin Petra Bäurle dagegen. Für die Zeit danach sei man in Gesprächen mit „potentiellen Betreibern, die wir jetzt natürlich noch nicht nennen“. Sie sei optimistisch, daß die Finanzierungsprobleme „zu lösen sind“. So sieht es auch Willfried Maier. Auf dem Kiez könne „ein dezentrales Modell für einen Strukturwandel im Klinikwesen“ entstehen. Den dafür erforderlichen Verhandlungen mit den Krankenkassen sehe er „zuversichtlich“ entgegen.

Grundsätzliche Kritik an dem gesamten Konzept übte gestern auch die Kassenärztliche Vereinigung (KV). „Von uns gibt es dafür keine Zustimmung“, so der KV-Vorsitzende Dr. Michael Späth. Für Notfallambulanz und Betten auf dem Kiez gebe es „keinen Bedarf“. Die KV habe „immer darauf gedrungen“, zwischen Ambulanz einerseits sowie Facharztpraxen und sonstigen psychosozialen Einrichtungen „klar zu trennen“. Das Papier der Hildebrand GesundheitsConsult, das im Auftrag des grünen Senators erstellt wurde, unterstelle aber die Zustimmung der KV. „Das“, sagt Späth, „trifft aber nicht zu.“

Nach dem Konzept, das am Mittwoch in der Bürgerschaft von SPD und GAL akzeptiert wurde, soll in den Gebäuden des geschlossenen Hafenkrankenhauses ein dreiteiliges Zentrum aus sozialem, medizinischem und sozialmedizinisch-präventivem Bereich zur „dezentralen und ambulanten“ Versorgung des Stadtteils entstehen. smv

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