: Unter einem Öko-Dach
■ „Haus der Zukunft“ soll runde Lösungen für Umweltprobleme ermöglichen
Selbst die Klotüren haben ein ökologisches Etikett: Stilisierte Männlein und Weiblein aus Wellpappe weisen im „Haus der ZUKUNFT“ in der Eimsbüttler Osterstraße den Weg aufs Örtchen. Das „Zentrum für Umweltkompetenz, Kommunikation, Unternehmensberatung, Naturschutz, Forschung, Technologie“ vereint vor allem Umweltverbände der Wirtschaft und ökologisch ausgerichtete Unternehmen unter seinem Dach.
„Wer komplexe Umweltfragen zu lösen hat, findet im ,Haus der Zukunft' alles beieinander“, hofft Initiator und Bauherr Georg Winter. Der Hamburger Unternehmer, der für sich in Anspruch nimmt, das erste umweltorientierte Management-System Deutschlands konzipiert zu haben, ließ dafür ein Bürogebäude aus den 60er Jahren nach ökologischen Kriterien umbauen.
Jetzt sind die Räume um Foren herum angeordnet, in denen sich die Mitarbeiter über den Weg laufen. Sie haben große Fenster zu den Nachbarzimmern und ins Forum, so daß das Tageslicht gut genutzt wird. Die Leuchten verströmen Licht aus den Spektralfarben des Tageslichts, viele reagierten auf die vorhandene Lichtmenge, sagt der Architekt Matthias von Heynitz. Erstmals ein eigenes Büro hat in dem Zentrum der Zukunftsrat Hamburg, eine Vereinigung von Institutionen aus der ganzen Gesellschaft, die eine lokale Agenda 21 auf die Beine stellen will. Eingezogen sind auch der „Bundesdeutsche Arbeitskreis für Umweltbewußtes Management“ (BAUM), die „Arbeitsgemeinschaft Umwelt, Gesundheit, Ernährung“ (AUGE), sowie deren kommerzielle Dienstleistungs- und Beteiligungstöchter.
BAUM vereinigt vieles, was Rang und Namen hat in der deutschen Wirtschaft – von AEG bis Zweckform. Die Mitgliedsfirmen verpflichten sich, mehr für den Umweltschutz zu tun, als gesetzlich vorgeschrieben ist. Mit ihren Beiträgen finanzieren sie die Suche nach praktischen Lösungen und die Förderung des Umweltschutz-Gedankens in der Wirtschaft.
AUGE richtet sich vorwiegend an die Konsumenten: Unternehmen sponsern in der Regie von AUGE zum Beispiel die Umweltarbeit mit Kindern. Dafür dürfen sie Produkte wie recycelte Papiertaschentücher mit Männlein von Janosch schmücken.
Gernot Knödler
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