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■ Angst vor Rechten im Stadion?„Kluge Männer sollten mit Hooligans reden“

August Dziubek, 67 Jahre, Rentner

Ich habe keine Angst, ins Stadion zu gehen. Vor wem auch? Ich bin immer da, wenn Hertha spielt. Man muß scharfe Kontrollen einführen. Und ein Alkoholverbot muß sein. Die Hooligans haben mit dem Sport nichts zu tun. Die Jugend hat zuwenig Arbeit. Hätten sie Beschäftigung und Vergnügen, würden sie gar nicht auf solche Gedanken kommen. Die Politiker haben daran schuld.

Christine Disterer, 16 Jahre, Azubi

Wenn Hooligans im Stadion sind, habe ich schon Angst. Die nehmen auf niemanden Rücksicht. Wenn Hertha verliert, ist es ihnen egal, wen sie verprügeln. Sieht man ihnen an, daß sie Hooligans sind, sollten sie nicht ins Stadion. Die können sich das Spiel zu Hause anschauen. Mit Hooligans kann man nicht reden. Die ändern ihre Meinung nicht. Hooligans versauen das Image eines Vereins.

Akinori Nakano 25 Jahre, Student

Wenn die Männer zuviel trinken und sich prügeln, habe ich schon ein bißchen Angst. Wenn sich Hooligans gut benehmen, würde ich mir die Spiele auch im Stadion anschauen. Aber sonst gucke ich sie lieber im Fernsehen. Ich glaube, ich könnte nicht mit ihnen reden. Aber vielleicht andere. Ein Stadionverbot ist nicht das Richtige, kluge Männer sollten lieber mit den Hooligans diskutieren.

Hannelore Jahn, 50 Jahre, Hausfrau

Ich hätte Angst, ins Stadion zu gehen. Ich würde die Hooligans der Polizei überlassen. Ein Stadionverbot bringt nicht viel. Die versuchen es sonst woanders. Hooligans suchen Streit und machen die anderen verrückt. Schon vor dem Stadion sollte man auf sie eingehen. 1972 war ich mit meinem Mann im Stadion. Die Atmosphäre war schön. Da gab es keine Prügeleien wie heute in der U-Bahn.

Jockel Schwiedeßen, 48 Jahre, Sozialarbeiter

Hooligans würden mir keine Angst machen. Fußball ist für diese Jugendlichen eine Gelegenheit, sich auszuleben. Es ist schade für den Fußball. Kontrollen wären sinnvoll, im schlimmsten Fall von Polizisten. Die Jugendlichen sollen merken, daß die Polizei aufpaßt. Außerdem müssen sie darüber nachdenken, weshalb sie sich prügeln. Angebote von den Vereinen dafür gibt es bestimmt.

Rainer Emmendorffer, 39 Jahre, Betriebsassistent

Ich habe im Stadion Angst. Im letzten Jahr wollte ich meinen Kindern ein Spiel zeigen. Die Fans haben gemerkt, daß ich nicht voll hinter Hertha stehe. Ich wurde angepöbelt. Seitdem bin ich nicht mehr im Stadion gewesen. Hooligans, die für ihren Verein in den Krieg ziehen, gibt es überall. Das Problem als solches wird man nicht in den Griff bekommen. Hooligans sind Ausdruck von Perspektivlosigkeit. Umfrage: Mike Szymanski

Fotos: Anja Weber

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