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Kredite für Rückkehrer

■ Senat beschließt Rückkehrprogramm auf Kreditbasis für Roma-Flüchtlinge aus Bosnien

Als erste Stadt in Europa wird Berlin Bosnien-Flüchtlingen mit Krediten des Europarates bei der Rückkehr in ihre Heimat helfen. Dazu würden 3,6 Millionen Mark Kreditmittel vom Pariser Sozialentwicklungsfonds genutzt, erläuterte Ausländerbeauftragte Barbara John gestern. Damit solle 1.200 Roma-Flüchtlingen ermöglicht werden, ihre Häuser wiederaufzubauen. Als Kredit werden bis maximal 20.000 Mark pro Familie zu sehr günstigen Bedingungen verliehen, nämlich mit einem Zinssatz von 1,5 Prozent und einer Laufzeit von zehn Jahren. Die monatliche Belastung für die Rückkehrer liegt bei 181 Mark. Dafür fällt für sie in Bosnien keine Miete an, die sonst bei etwa 200 bis 400 Mark im Monat pro Familie liegt. Hinzu kommen 3 Millionen Mark aus einem EU-Topf. Die Mittel werden für die Wiederherstellung der Wasser- und Elektroversorgung sowie für Beschäftigungsprojekte verwendet. Für Berlin entstünden keine Kosten, wenn die Kredite zurückgezahlt seien. Im Gegenteil würden für die 1.200 Personen 18 Millionen Mark Sozialleistungen pro Jahr eingespart.

Die Frage, warum ein solches Programm nicht längst genutzt worden sei, erläuterte John wie folgt: Die Umsetzung des Vorhabens sei schwierig gewesen und verlange viele Absprachen und Flexibilität der Behörden. In Berlin leben derzeit nach Angaben der Ausländerbeauftragten noch 15.400 Flüchtlinge aus dem betreffenden Gebiet. ADN/dpa/taz

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