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„Sehr ernste Situation“

■ US-Drohungen und UN-Beschwerden nach neuen Rüstungskontrollen im Irak

Bagdad (AP) – Trotz der Spannungen gehen die Rüstungsinspektionen im Irak weiter. Drei Unscom-Teams haben gestern neue Kontrollen durchgeführt. Nach Berichten der amtlichen irakischen Nachrichtenagentur INA sollen am Donnerstag sogar zwölf Inspektionen durchgeführt worden sein.

Erst am Mittwoch war den UNO-Inspekteuren die Durchsuchung der Zentrale der regierenden Baath-Partei verboten worden. Das sei allerdings nicht der einzige Zwischenfall gewesen, in dem der Irak den Inspekteuren „unakzeptable Bedingungen“ gestellt habe, sagte Richard Butler, der Leiter der Unscom-Inspekteure. In seinem wöchentlichen Bericht an den Sicherheitsrat schrieb er, die irakische Seite hätte versucht, einem Team für die Kontrolle biologischer Waffen Videoaufzeichnungen zu untersagen. Wichtige Auskünfte wären seinen Inspekteuren verweigert worden.

Die USA bezeichneten dies als eine „sehr ernste Situation“. Ein Militärangriff ohne vorherige Ankündigung sei weiterhin möglich, bekannte US-Verteidigungsminister William Cohen. Die derzeitigen verstärkten Inspektionen sollen am Wochenende abgeschlossen werden. Im Einsatz sind rund 140 Inspekteure ständiger Einsatzteams plus zusätzliche Experten, insgesamt rund 200 Mann.

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