piwik no script img

Musik für Nicaragua

■ Die Vorschau: Ein Chor, „Argus“ und andere geben ein gutes Benefizkonzert

Heute abend findet in der Friedenskirche ein Benefizkonzert für die Kinder in Managua (Nicaragua) statt, dessen wohlüberlegtes Programm schon für sich die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Der in so vielen Opernproduktionen von Ingrid Galette-Seidl schulübergreifende Chor vom Schulzentrum „Am Rübekamp“ singt die Chöre aus Giacchino Rossinis „Stabat mater“ und das „Magnificat“ von Francesco Durante.

Rossinis „Stabat mater“ erinnert an einen kaum vergleichbaren Fall in der Geschichte der Komposition: Im Alter von 38 Jahren beschloß der erfolgreiche, ja umjubelte Komponist Rossini, keinen Ton mehr zu schreiben. Niemand weiß, warum er zwei Jahre später dann doch den Kompositionsauftrag eines spanischen Geistlichen für ein „Stabat mater“ annahm. Heinrich Heine jedenfalls war begeistert von dem Werk: „... das ist die ewige Holdseligkeit des Rossini, seine unverwüstliche Milde ...“ Die „Misa Criolla“ von Ariel Ramirez basiert auf argentinischer Folklore, das Werk ist eins der interessantesten des lateinamerikanischen Widerstandes. Die Idee des Komponisten war, den lateinischen Messtext in Spanisch zu übernehmen und mit verschiedenen Rhythmen seiner Heimat auszustatten: Zum Beispiel die Rhythmen „Vidala“ und „Baguala“ für das Kyrie, „Carnaval Cochabambino“, einer der schönsten Rhythmen der bolivianischen Folklore, für das „Sanctus“. Ramirez hat stets auch versucht, solche Rhythmen zu wählen, die zum Teil noch von den Inkas stammen. Der Solist ist der chilenische Sänger Ulli Simon, außerdem tritt die Gruppe „Argus“ auf. usl

Heute, 20 Uhr, Friedenskirche Humboldstraße

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen