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KommentarUngesunde Politik

■ Schimmelpilze nicht Etat-konform

Die Bremer Bildungsbehörde macht Politik auf Kosten von Kindern. Wie anders wäre es zu erklären, daß man in dem Ressort von Senatorin Bringfriede Kahrs (SPD) plötzlich den eindeutigen Aussagen des Gesundheitsamtes nicht mehr vertraut und extra ein Zweit-Gutachten bezahlt. Offensichtlich war die Empfehlung der staatlich bestellten Gesundheitsexperten nicht genehm. Darum das Zweitgutachten mit eigener Interpretation. Der Aussage aus der Bildungsbehörde, man habe sich damit nur zusätzlich absichern wollen, ist kaum Glauben zu schenken. Einem Gesundheitsamt sollte man schon zutrauen können, Schimmelpilzproben zu ziehen und diese zu analysieren oder an ein Labor zu schicken.

Aber der Rat des Gesundheitsamtes lautete, die Mobilbauklassen zu schließen. Das kostet 1,3 Millionen Mark – vorerst. Schlimmer noch ist aber die Außenwirkung solch einer Maßnahme. Offensichtlich sollte mit der Eigeninterpretation des Zweit-Gutachtens, die auch noch als Interpretation des Gesundheitsamtes verkauft wurde, das Problem herunter gespielt werden. Denn dieses erstreckt sich nicht nur auf ein paar Mobilbauklassen in Oberneuland. 188 Bauten stehen in Bremen, 176 davon seit mehr als 20 Jahren, 66 davon sind vom gleichen Uralt-Typ wie in Oberneuland. Der Ersatz würde mindestens zweistellige Millionenlöcher in den Bildungshaushalt reißen. Da ist ein Zweit-Gutachten günstiger. Jens Tittmann

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