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Soundcheck

■ The Pharcyde

Gehört: The Pharcyde. Wenn man an US-amerikanische Rapper denkt, fällt einem nicht als erstes der Begriff Fröhlichkeit ein. Verbissen jagen sie ihren Reimen hinterher, meist sind sie von einem Sendungsgedanken durchdrungen und propagieren wahlweise die Macht von Knarren, ihrem Freundeskreis oder Allah. Da ist man froh, einmal drei entspannte Kalifornier auf der Bühne stehen zu sehen.

Slim Kid 3 hüpft und tollt ausgelassen hin und her und mischt sich hin und wieder in die Raps ein. Bootie Brown schraubt seine hohe Stimme noch eine Terz nach oben. Und Imani setzt sich seinen Hut auf, wenn die Stimmung romantisch wird und ihm ein paar freundliche, in Verse verpackte Worte für das Hamburger Publikum einfallen.

Und wehe, der DJ legt nicht auf, was sie zu hören wünschen. Dann können sie fast so etwas wie böse werden und unterbrechen das Konzert für eine Weile. Zu viert glucken sie über der Plattenkiste zusammen und überlegen, welcher Stil zum nächsten Stück besser passen könnte. Eher ein wenig soft und smooth oder doch ein treibender Beat? Hat der Mann an den Plattentellern wohl das schöne Instrumentalalbum von Pete Rock dabei? Vergessen, es aus Amerika mitzubringen? Na, dann spielt er eben etwas anderes, was zur Stimmung paßt..

„Let me entertain you“, mit diesen Worten beginnt ihre letzte LP. Das ist programmatisch für The Pharcyde. Unterhalten wollen sie mit ihrer Musik. Kein Streß auf der Bühne, keiner unter den Zuschauern. Die sollen tanzen, gelegentlich mitsummen und sich schon einmal nach einem Partner für nach dem Konzert umsehen. Denn ein kleines Nachleuchten der Musik nimmt jeder mit in die Nacht. else

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