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Soundcheck

■ Bryan Adams

Gehört: Bryan Adams. Mainstream. „Summer of 69“. Durchschnittspublikum. „Cuts Like A Knife“. Gitarrensoli. „Heaven“. Mittelmaß. Soweit die erwarteten Stichworte, zum Abhaken in einer Liste. Jedes einzelne Vorurteil bewahrheitet sich und ist Grund genug, auf den Kanadier einzudreschen, der sich den Spaß erlaubt, auf Clubtournee zu gehen. Im kleinen, selbstverständlich ausverkauften Grünspan trat er auf – und nicht in der Sporthalle.

In der Tat war der Abend mit der dreiköpfigen Band – Gitarre, Baß, Schlagzeug – keine musikalische Offenbarung. Zu bieder schlägt Adams seinen Baß im Viervierteltakt, zu einfallslos schieben sich die Riffs zwischen Strophe und Refrain, zu vorhersehbar kommen die Breaks der Drums. Am schlimmsten: Die eintönige Stimme singt die Lieder herunter, wie man sie aus dem Radio kennt. Keine Überraschungen.

Doch je länger das Konzert dauert, desto verwunderter wird man: Hat Bryan Adams tatsächlich so viele Hits gehabt? Kann es denn wahr sein, daß im Hinterkopf all die Texte zum Mitsummen gespeichert sind? Und warum, zum Teufel, bekommt man bei gleichbleibender Musik immer bessere Laune? Da ist der Autor peinlich berührt. else

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