: Wettrennen um Lizenz
■ Hitradio Antenne kämpft um neue Sendelizenz
Hannover. Im März könnte es bei der Landesmedienanstalt zur Abwechslung heiß werden. In der Sitzung für den privaten Rundfunk geht es dann um die „Lizenz zum Senden“ – und damit um die Zukunft von Hit-Radio Antenne in Niedersachsen. Die 43 Mitglieder des Gremiums müssen entscheiden, wer nach Mai 2000 neben radio ffn das zweite private Hörfunkprogramm in Niedersachsen ausstrahlen darf. Kann Antenne weitermachen oder bekommen die Bewerber der RadioZeitung um den ehemaligen NDR-Hörfunkchef und ffn-Programmdirektor Jürgen Köster den Zuschlag?
Anders als im restlichen Deutschland wird in Niedersachsen die Lizenz nach zehn Jahren nicht einfach verlängert, sondern komplett neu ausgeschrieben. „Sonst schalte ich den Wettbewerb um das knappe Gut Frequenz weitgehend aus. Und gerade der Privatfunk setzt auf Wettbewerb“, sagt Reinhold Albert, Direktor der Landesmedienanstalt. Kriterien für den Zuschlag sind die Vielfalt der Radiolandschaft und damit die „umfassende Meinungsvielfalt im Programm“. Arbeitsplätze seien zweitrangig.
Der Wettbewerb, dem sich Antenne nun stellen muß, ruft bei Programmdirektor Steffen Müller „gespannte Gelassenheit“ hervor. „In der professionellen Gewichtung der beiden Anträge sind wir zuversichtlich, daß wir uns gegen die Ideenskizze der RadioZeitung durchsetzen können.“ Antenne habe sich zum drittgrößten Privatsender Deutschlands hochgearbeitet. Laut Media-Analyse schalten pro Stunde rund 320.000 Hörer ein. 32 Nachrichtensendungen gebe es pro Tag, zu wichtigen Themen Interviews mit prominenten Gesprächspartnern.
Wettbewerber Köster räumt ein, daß Antenne ein „sehr erfolgreiches Programm macht, wenn es um Hörermaximierung geht“. Mit der RadioZeitung will er „eine Alternative bieten“. Der Wortanteil seines Programms werde zwischen 25 und 30 Prozent liegen, also bei 18 Minuten pro Stunde. Hinter ihm stehen mehrere niedersächsische Unternehmer . Hartwig von Saß, dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen