piwik no script img

Geld und Image

■ Hein & Fiete sucht und findet Partner, die das Überleben sichern

Hein & Fiete schaut wieder ein wenig optimistischer in die Zukunft. Zum 1. April wird die zwölfte Hamburger Firma Präventionspartner des Infoladens für schwule und bisexuelle Männer. Die Partner unterstützen die HIV-Aufklärungsarbeit mit mindestens 100 Mark monatlich.

Die bundesweit einzigartige private Initiative war notwendig geworden, nachdem die Behörde für Arbeit, Gesundheit und Soziales im April vergangenen Jahres die Mittel für Hein & Fiete von jährlich 14.000 auf 5000 Mark gekürzt hatte, während die zielgruppenspezifische Arbeit gerade in diesem Bereich immer umfangreicher wird. Wenn die Rechnung aufgehen soll, müssen sich allerdings drei Dutzend Unternehmen an der Aktion beteiligen.

„Die Zusammenarbeit ist ein Geschäft auf Gegenseitigkeit“, erklärte gestern Projektleiter Frank Münzinger. Hein & Fiete bekommt dringend benötigte finanzielle Unterstützung und Anerkennung seiner Arbeit, die Präventionspartner unterstreichen ihre verantwortungsvolle Haltung und werben mit dem Image Hein & Fietes für sich. „Und wir haben ein gutes Image in der Stadt“, wie Fundraiser Bernd Stolle betont.

„Die Aufklärungsarbeit muß dringend wieder belebt werden“, deutete Münzinger den Wert der Arbeit an, „da der Leichtsinn in der schwulen Szene wieder um sich greift.“ Ein neuer Ansatzpunkt sei zum Beispiel das Thema Safer Sex und Drogen. Münzinger forderte den Senat auf, sich finanziell wieder mehr zu engagieren: „Die Gesundheitsförderung ist ganz klar eine staatliche Aufgabe. Es kann nicht sein, daß wir immer mehr private Hilfe benötigen, und die öffentliche Hand sagt: ,Seht ihr, es geht auch ohne uns.'“ else

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen