piwik no script img

Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

8 MM USA 1998, R: Joel Schumacher, D: Nicolas Cage, Joaquin Phoenix

Ein Paradebeispiel dafür, wie ein Drehbuch aus dem Ruder laufen kann. Bis zur letzten halben Stunde ist dies ein solider Thriller über einen Privatdetektiven, der herausfinden soll, ob auf einem Schmalfilm, den eine reiche Witwe im Tresor ihres eben verstorbenen Mannes findet, wirklich eine junge Frau ermordet wurde. Aber plötzlich gibt es da einen völlig unglaubwürdig und grotesk wirkenden Anruf des Detektiven bei der Mutter des Opfers, beide weinen sich minutenlang etwas vor, und von diesem Moment an kann man keine Szene des Films mehr ernstnehmen. Man ist nur noch peinlich berührt darüber, daß man bis hier hin dem Regisseur auf den Leim gekrochen ist. Joel Schumacher hat mit der Brechstange versucht, den Plot jenen archetypischen Mythen anzugleichen, nach denen in Hollywood so gerne die Skripts gestrickt werden. Aber selbst Nicolas Cage kann mit all seiner Schauspielkunst den kruden Übergang vom toughen Detektiven zum Übermenschen nicht kaschieren, und so säuft der Film schließlich unrettbar in unfreiwilligen Lachern ab. (hip) CinemaxX

Aimée & Jaguar Deutschland 1999, R: Max Färberbock, D: Maria Schrader, Juliane Köhler, Heike Makatsch

„Deutschland 1943: Die lesbische Jüdin Felice (Maria Schrader) lebt im Untergrund, arbeitet bei einer Zeitung und verführt die vierfache Mutter Lilly Wurst (Juliane Köhler). Die Geschichte ist wahr, Frau Wurst, 85, lebt heute in Berlin. Der Film leidet an Eitelkeit und Pathos. Juliane Köhler aber, Theaterbesuchern ohnehin ein Begriff, ist als sture, treue Musterdeutsche eine Entdeckung. (Der Spiegel) UT-Kinocenter

Asterix & Obelix gegen Caesar Frankreich/Deutschland 1998, R: Claude Zidi, D: Gérard Depardieu, Christina Clavier, Gottfried John

„Und? Ist der Film gut? Sagen wir mal so: Richtig schlecht ist er nicht. Als von den Trickfilmen gebannter Fan wird man eindeutig angenehm überrascht. Ausstattung und Kostüme sind den Heftchen liebevoll nachempfunden, die Darsteller – neben den Titelhelden vor allem Gottfried John mit aufgesetztem Römerzinken als Caesar und Roberto Benigni als Intrigant Destruktivus – brauchen sich nicht hinter den Kollegen von „Familie Feuerstein“ zu verstecken. Auch fliegen die Leginonäre nach Ohrfeigen und Kinnhaken ungefähr so durch die Luft, wie man sich das bei der Comic-Lektüre immer ausgemalt hatte ... aber genau da, bei den special effects, muß die Mäkelei einsetzen, denn so manche Tricks – etwa der mit dem Elefanten in der Arena – sehen wirklich zu hausbacken aus, da erwartet der verwöhnte Kinogänger Ende der 90er Jahre von einer internationalen Großproduktion deutlich bessere Effekte, zudem es am Geld offenbar nicht gefehlt hat. Dringend muß auch die Inszenierung bekrittelt werden, die über weite Strecken flau und seltsam lustlos daherkommt, als habe es Regieroutinier Claude Zidi allemal ausgereicht, die hübsch verkleideten Darsteller in den wunderschön aufgebauten Sets ihre Figuren ins Bild zu bringen und die allseits bekannten Zeilen aufsagen zu lassen.“ (Zitty) CinemaxX, UT-Kinocenter, Lindenhof (Wildeshausen), Wall-Kinos (OL), Solitaire (Westerstede)

Auf die stürmische Art USA 1999, R: Bronwen Hughes, D: Ben Affleck, Sandra Bullock, Maura Tierney

„Der Spießer Ben ist auf dem Weg zu seiner Hochzeit, doch das Flugzeug hat eine Panne. Und während Bens Braut ungeduldig im beschaulichen Savannah wartet, muß der Zukünftige auf seiner Anreise Prüfungen aller Art bestehen: Naturkatastrophen, Männerstrip und vor allem die Bekanntschaft mit der verführerischen Sarah, einer Frau mit frecher Klappe und wundem Herzen. Diese modisch aufgemotzte Screwball-Komödie witzelt mit angezogener Handbremse, doch den Hauptdarstellern Ben Affleck und Sandra Bullock gelingen ein paar funkelnde Momente.“ (Der Spiegel) CinemaxX, UT-Kinocenter, Gloria (Del), Wall-Kinos (Ol)

B

Der Bremen-Film 1871-1945 Bremen 1998, R: Ulrich Scholz

In der ersten halben Stunde sind Handel und Wandel allzusehr im Vordergrund des Films: Wer wann wo was produziert, importiert, exportiert oder verkauft hat, ist ein recht dröger Lehrstoff. Die Bilder von Hafenanlagen an der Schlachte, von Fachwerk-Speichern oder den dichtumdrängten Verkaufsständen auf dem Marktplatz sind zwar echte Fundstücke, verblassen aber fast angesichts der monoton daherredenden Erzählerstimme. In der zweiten Hälfte gibt es zum Glück auch Bilder vom Alltag in der Stadt, von Künstlern, dem Verkehrsgewimmel auf der Brillkreuzung usw. (hip) Schauburg

Buffalo 66 USA 1998, R: Vincent Gallo, D: Vincent Gallo, Christina Rici, Anjelica Huston

„Fünf Jahre saß Billy Brown im Gefängnis für eine Tat, die er nicht begangen hat. Seinen Eltern hat er vorgegaukelt, er sei im Auftrag der Regierung unterwegs. Um bei seiner Heimkehr eine Schwiegertochter präsentieren zu können, entführt er kurzerhand die Tänzerin Layla. Die Kindfrau mit den großen Augen weicht ihrem Kidnapper von nun an nicht mehr von der Seite. Doch das ist mehr emotionale Nähe, als Billy ertragen kann. Das sehenswerte Regiedebüt des Schauspielers Vincent Gallo ist absurd und melancholisch, inspiriert von Cassavetes, Bunuel, Scorsese und rosarotem Hollywoodkitsch.“ (tip) Filmstudio

C

Carne tremula (Live Flesh) Spanien 1997, R: Pedro Almodóvar, D: Liberto Rabal, Javier Bardem / Originalfassung mit Untertiteln

„Aus der Perspektive eines Hurenhauses lassen sich auch den bitteren Jahren des Franco-Regimes noch grell-bunte Seiten abgewinnen. Langsam gleitet die Kamera durch die neonschrille Welt der Puffmutter Donja Cento, bevor sie vom Sog gellender Schreie angezogen wird: Eines der Mädchen windet sich mit spanischem Temperament unter Wehen; den Weg ins Krankenhaus wird sie nicht mehr schaffen. Nichts verläuft in diesem Film so wie es sein sollte, das Leben ist bei Almodóvar voller Umwege und Zufälle. „Carne tremula“ ist ein Melodram im Spannungsfeld von griechischer Tragödie und spanischer Farce. Die Schicksale all der Menschen, die sich hier so scheinbar beiläufig in Wohnungen, auf Friedhöfen, in Kindergärten begegnen, sind eng miteinander verstrickt. Nichts geschieht hier einfach nur spontan und unschuldig. Hinter den schrillen Oberflächen eines klassischen Almodóvar-Films tun sich die stillen Abgründe nuancenreicher Gefühle und doppeldeutiger Leidenschaften auf.“ (epd-film) Kino 46

Celebrity USA 1998, R: Woody Allen, D: Kenneth Branagh, Melanie Griffith, Leonardo DiCaprio

„Schwieriger Fall, dieser neue Woody-Allen-Film: Alles schon dagewesen, aber immer noch gut. Der Stoff ist nach wie vor unterhaltsamer und intelligenter als das meiste, was wir sonst zu sehen kriegen, immer noch gibt es die derzeit angesagtesten Stars in frischen Rollen (hier: Di Caprio und Winona Ryder), wir können uns wie sonst den unterhaltsamen Neurosen schöner Frauen in voyeuristischem Interesse nähern, und wir sehen uns in Allens Filmen immer noch selbst zu: mit unseren moralisch fragwürdigsten Seiten. Der Film mit 242 Sprechrollen und 5128 Statisten beschäftigt mehr Personal, als jeder seiner Vorgänger, Prominente geben sich für Gastauftritte die Klinke in die Hand. Das Ergebnis wirkt etwas übererregt. Es ist brilliant, trotzdem sieht es aus, als sei es gleichsam im Vorbeigehen gedreht, mit rauen Strichen gezeichnet – als Skizze, nicht als Gemälde, und mit Stereotypen, nicht mit realen Personen. Es ist auch kein Zufall, daß die typische Allen-Figur hier von Kenneth Branagh gespielt wird, diesem Schauspieler, der das Kunststück fertigbringt, authentisch einen ganzen Film lang die typischen Woody-Allen-Dialoge in vollendet verwirrter Hektik abzusondern und dabei nicht ein einziges Mal komisch zu wirken.“ (epd-film) Schauburg, Apollo (Whv)

E

Ein wahres Verbrechen USA 1999, R: Clint Eastwood, D: Clint Eastwood, Isaiah Washington

„Clint Eastwood kann es nicht lassen. Als Regisseur und Hauptdarsteller macht er sich wieder einmal auf, die Überreste des amerikanischen Traums zusammenzukehren. Er spielt den zynischen, saufenden Journalisten Steve Everett, der einen Justizirrtum aufdeckt und damit einen Mann vor der Hinrichtung bewahrt. Die Ahnungen und das Zaudern des kaputten Schnüfflers werden psychologisch stimmig erzählt. Spannung kommt allerdings erst am Schluß auf. Eastwood hat wie immer solide Arbeit abgeliefert und mit einem verzeihlichen Schuß Eitelkeit versehen: der Mann wird älter, seine Filmpartnerinnen nicht.“ (Der Spiegel) CinemaxX

Elizabeth Großbritannien 1998, R: Shekhar Kapur, D: Cate Blanchett, Christopher Eccleston, Geoffrey Rush, Fanny Ardant

In England wetzen die Besserwisser schon die Messer, um dem Regisseur Shekhar Kapur all die historischen Fehler seines Films über die „jungfräuliche Königin“ Elisabeth I vorzuhalten. Dabei hatten die Produzenten ihn ja gerade darum engagiert, weil er als Inder nicht den Bildungsballast mit sich herumschleppte, der einen britischen Regisseur niedergedrückt hätte. „Sie wollten einen ignoranten und chaotischen Regisseur“, so Kapur souverän kokett in Venedig. Und der hat ihnen nun ein wundersames Stück Kino hingesetzt: Spannend wie ein Thriller, grandios ausgestattet und mit einer feinen Balance zwischen blutigen Hofintrigen und dem psychologisch tiefen Portrait einer Frau, die dazu gezwungen wird, Macht auszuüben, und dafür ihre Identität und ihr Glück opfern muß. Cate Blanchett verkörpert die Königin wunderbar intensiv und vielschichtig: zugleich dünnhäutig, energiegeladen und später eiskalt. Dies ist alles andere als ein Kostümschinken. (hip) Filmstudio

E-M§il für Dich USA 1998, R: Nora Ephron, D: Tom Hanks, Meg Ryan

„Seit „Schlaflos in Seattle“ gelten Tom Hanks und Meg Ryan als Dream-Team des Biedersinns. Nun spielen sie zwei Buchhändler, die sich erbittert Konkurenz machen, aber im Internet unwissentlich eine innige Freundschaft pflegen. Die beiden Schauspieler zappeln mit geöltem Charme durch das Remake des Lubitsch-Klassikers „The Shop around the Corner“. Trotzdem fehlt dieser Romanze ein wenig Herzblut, da halfen auch nicht die paar Millionen Dollar, mit denen der Online-dienst AOL den Film gefördert hat.“ (Der Spiegel) CinemaxX

F

The Faculty USA 1998, R: Robert Rodriguez, D: Jordana Browster, Josh Harnett

„Bodysnatchers unterwandern die Herrington High School, bemächtigen sich erst der Lehrer und dann der Schüler. Sechs Kids versuchen, die Allien-Invasion zu verhindern. Robert Rodriguez war kaum mehr als ein Auftragsregisseur für diesen neuen Coup von Kevin „Scream“ Williamson. Erneut bietet Hollywoods zur Zeit smartester Drehbuchautor jede Menge Pop-, Film- und selbstreferentielle Zitate auf, um den jugendlichen Horror auf dem College-Campus zu illustrieren.“ (tip) Ufa-Palast, CinemaxX / UFA-Palast auch in der Originalfassung ohne Untertitel

Faust Deutschland 1960, R: Peter Gorski, D: Gustaf Gründgens, Will Quadflieg

siehe: „Gustaf Gründgens Faust“ Kino 46, Atlantis

Das fliegende Klassenzimmer Deutschland 1954, R: Kurt Hoffmann, D: Paul Dahlke, Peter Kraus, Erich Kästner

"Eine Gymnasialklasse hat neben ihrer Privatfehde gegen gleichaltrige Realschüler auch vernünftige Ideen: Sie erneuert den Kontakt zwischen dem bewunderten Klassenlehrer und dessen Jugendfreund, einem durch Schicksalschläge zum verbitterten Einzelgänger gewordenen Arzt. Die vergnügliche und warmherzige Verfilmung des Kinderromans von Erich Kästner hat ein unaufdringliche erzieherische Nebenwirkung.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46

G

Das große Krabbeln USA 1998, R: John Lasseter

„Der zweite komplett computeranimierte Walt-Disney-Film: ein Volltreffer. Der Überlebenskampf einer Ameisenkolonie wird witzig erzählt, die Animationen sind ein technisches Wunderwerk. Regisseur John Lasseter hat es genau richtig gemacht: kein Animationsfilm für Erwachsene, sondern ein Märchen, um das Eltern ihre Kinder beneiden. Spielbergs „Antz“ sehen da ziemlich alt aus.“ (Der Spiegel) CinemaxX

Gustaf Gründgens Faust Deutschland 1960, R: Peter Gosrski, D: Gustaf Gründgens, Will Quadflieg

„Wer wissen will, woran die neuste Inszenierung des Bremer Theaters sich messen lassen muß, sollte sich diese zwar eher dröge abgefilmte dafür mit Spitzenschauspielern besetzte Theateraufführung des Klassikers antun. Gustaf Gründgens inszenierte diese damals enthusiastisch gefeierte Version des Stückes im Deutschen Schauspielhaus und spielte darin natürlich mit dem Mephisto auch die Rolle seines Lebens. Der Film wirkt heute doch sehr verstaubt, aber das Charisma von Gründgens schimmert immer noch durch.“ (hip) Atlantis, Kino 46

I

Ich weiß immer noch, was Du letzten Sommer getan hast USA 1998, R: Danny Cannon, D: Jennifer Love Hewitt, Freddy Prinze Jr.

„Kein klassisches Genre ist so anfällig für Fortsetzungen wie der Horrorfilm, man denke nur an „Halloween“ und Freddy Krüger. Da man die Leiche des Fischmantel-tragenden Enterhaken-Killers in „Ich weiß, was Du letzten Sommer getan hast“ nie gefunden hat, sind die Alpträume von Julie, der adretten Überlebenden aus Teil I, nicht unbegründet. Aber war schon der ersten Teil alles andere als eine Neuerfindung des Genres, so erleben wir hier die üblichen Morde inklusive Buh-Effekt – schön einer nach dem anderen und zwischendurch auch ziemlich blutig. Ironie sucht man hier genauso vergebens wie dramaturgische Kniffe.“ (Zitty) CinemaxX, UFA-Palast, Lichtspielhaus (Del)

Idioten Dänemark 1998, R: Lars von Trier, D: Bodil Jorgensen, Jens Albinus

„Bei Fans von „Breaking the Waves“, die sich mehr von dem Gleichen erhoffen, wird „Idioten“ einen Schock auslösen. Eine Gruppe von jungen Leuten benimmt sich während ihres Urlaubs wie geistig behinderte Patienten. Dies führt zuerst zu drastischen Konfrontationen mit der Außenwelt und dann zu verhängnisvollen inneren Konflikten, nachdem eine tatsächlich verwirrte junge Frau sich der Gruppe anschließt. Ganz und gar originell in Stil und Struktur (dabei streng dem Dogma 95 folgend) und schockierend sowohl in seiner Mißachtung der politisch korrekten Konventionen Behinderten gegenüber, wie auch in der Darstellung von Gruppensex, riecht der Film dann doch zu sehr nach einer Theater-Werkstatt, um wirklich radikal zu provozieren.“ (Sight and Sound) Cinema, Casablanca (Ol)

L

Lang lebe Ned Devine Großbritannien 1998, R: Kirk Jones, D: Ian Bannen, David Kelly

„In einem kleinen Dorf im Süden Irlands stirbt Ned Devine, der Gewinner des großen Lottojackpots, vor Schreck an einem Herzschlag. Doch ist das ein Grund, daß er seinen Gewinn nicht bekommt? Seine Nachbarn fassen, angeführt von dem regen Jackie O–Shea, den Plan, dem von der Lottogesellschaft entsandten Prüfer einen Gewinner namens Ned Devine zu präsentieren. „Waking Ned Devine“ ist einer dieser raren Filme, bei dem einem endlich wieder bewußt wird, wie schön und herzerfrischend Kino sein kann. Mit seinen skurrilen Gestalten, grandiosen Gesichtern und unbezahlbarem Witz erzählt Regiseur Kirk Jones eine Geschichte aus dem Leben, voller Herz und natürlich mit einem tiefen Blick in menschliche Abgründe. Doch wer würde nicht sein Glas auf das Wohl von Ned Devine erheben, dem mehrfachen Lottomillionär?“ (TV-Spielfilm) Filmstudio, Casablanca (Ol)

Das Leben ist schön Italien 1998, R: Roberto Benigni, D: Benigni, Nicoletta Braschi

„In seinem vieldiskutierten (und -prämierten) Film spielt Benigni einen lebenslustigen, jüdischen Buchhändler, der nach einigen Jahren glücklichen Familienlebens mit seinem vierjährigen Sohn in ein deutsches Vernichtungslager gebracht wird, in das ihm seine junge Frau aus freien Stücken nachfolgt. Der Vater, der sein Kind im Lager verstecken kann, redet diesem ein, das ganze sei nur ein großangelegtes Spiel, bei dem der Gewinner mit einem richtigen Panzer belohnt werde. Benignis melancholische Clownerie und das vorzügliche Spiel aller Beteiligten machen dieses ebenso bewegende wie burleske Lagermärchen zu einer hintergründigen Tragikomödie.“ (NZZ) UT–Kinocenter, Atlantis, Wall-Kinos (Ol), Passage (Del)

Lola rennt Deutschland 1998, R: Tom Tykwer, D: Franka Polente, Moritz Bleibtreu, Joachim Krol

„Selten war ein Filmtitel passender: Der Name von Tom Tykwers neuem Ganovenstück ist Programm. Denn Lola hat ziemlich genau zwanzig Minuten Zeit, ihren Freund Manni davon abzuhalten, mächtig Scheiße zu bauen. 100.000 Mark muß er um zwölf Uhr Gangsterboß Ronnie übergeben, doch Mannie läßt die Plastiktüte mit dem Geld in der U-Bahn liegen. In seiner Verzweiflung will er einen Supermarkt überfallen, aber Lola fleht ihn an zu warten: Mir fällt doch immer was ein!“ und sie rennt los, quer durch Berlin. Mehr darf man gar nicht verraten, ohne zum Spielverdreber zu werden. Eines verrät der Film aber sehr bald: daß Tom Tykwer (“Winterschläfer“) zur Zeit einer der innovativsten und mutigsten deutschen Filmemacher ist. Ähnlich wie z.B. ein Oliver Stone nutzt er alle Möglichkeiten des Mediums, mischt Zeichentrick und Handkameras, wilde Schnitte und sogar Polaroids zu einem atemberaubenden Genremix. Die Besetzung ist ein einziger Glücksgriff, die Musik ein Hit.“ (TV-Spielfilm) Cinema, CinemaxX, UFA-Palast

M

Marrakesch Großbritannien/Frankreich 1998, R: Gillies MacKinnon, D: Kate Winslet, Said Taghmaoui

„Den ersten Film von Kate Winslet nach „Titanic“ hätte man sich sicher spektakulärer vorgestellt, doch das bedeutet keinesfalls, daß Winslets Wahl falsch war – ganz im Gegenteil! Die Engländerin Julia flieht Anfang der 70er Jahre mit ihren beiden Töchtern vor ihrem langweiligen Dasein nach Marrakesch. Sie will das Leben ausprobieren, sich selbst finden; wie so viele in dieser Zeit. Notorische Geldnot zwingt sie und die Mädchen zu einigem Einfallsreichtum, und als sie den Akrobaten Bilal kennenlernen, beginnt eine abenteuerliche Odyssee durchs marokkanische Hinterland. Gilloes MacKinnons Verfilmung des Romans von Esther Freud hat Charme und Herz, mit wunderschönen Bildern aus einer fremden Kultur.“ (TV-Spielfilm) Filmstudio

The Mighty USA 1997, R: Elden Henson, Kieran Culkin, Sharon Stone

„Wilde Spekulationen über Imagewechsel und Karrieregift begleiteten die Produktion, schließlich gibt Sexbombe Sharon Stone hier ihr Debüt in einer Mutterrolle. Sie spielt die Mutter des hochintelligenten, aber körperbehinderten Kevin, der sich mit dem 13jährigen Max anfreundet, der das genaue Gegenteil ist: groß, stark und dumm. Ganz im Geist von König Artus' Tafelrunde verbrüdern sich die beiden und wehren sich fortan gegen hänselnde Mitschüler und halbstarke Rowdies. Schöner, sensibler und streckenweise sentimentaler Film von „Funny Bones“- Regiseur Chelsom.“ (tip) Schauburg, UT-Kinocenter, Ziegelhof-Kino (Ol)

N

Nature in concert

Das Konzert zum ÜbermaxX: Eine Band, zu der u. a. der Keyboarder Thomas Kagermann und der Percussionist Nippy Noya gehören, spielt sanften Naturjazz, dazu werden ein paar schöne Geräusche aus dem Tier-, Pflanzen- und Mineralreich eingesampled und schöne Kinobilder aus aller Welt gibt es auch noch. „Ein Erlebnis für die Sinne“ verspricht der Veranstalter sehr originell. Nur das Unwort „Wellness“ fehlt noch im Programm. CinemaxX

P

Patch Adams USA 1998, R: Tom Shadyac, D: Robin Williams, Monica Potter

„Sage noch einer, nur deutsche Studenten seien zu alt: Robin Williams, 46, Hollywoods wandelndes Helfersyndrom, spielt den Medizinstudenten Patch, der kranken Kindern den Clown macht und seine Professoren zum Narren hält. Aber auch die Zuschauer nimmt der Film offenbar nicht für voll: Einen kauzig-liebenswerten Gutmenschen kann Williams inzwischen auch unter Narkose spielen; seinen Auftritt hier dürften nicht einmal Fans mit Schauspielkunst verwechseln. Das Drehbuch krankt an einer Überdosis Pathos, und Kunstfehler unterlaufen offenbar nicht nur Medizinern (Regie: Tom Shadyac). Eigentlich müßte der ganze Film dringend in die Notaufnahme – wären da nicht die Kostüme: Williams' Hemden sind von so ausgesuchter Scheußlichkeit, daß es eine wahre Freude ist.“ (Der Spiegel) UT-Kinocenter

Payback USA 1999, R: Brian Helgeland, D: Mel Gibson, Gregg Henry, Maria Bello

„Der Gangster Porter (Mel Gibson) wird erst gelinkt, dann stirbt seine Frau an einer Überdosis – und ihr Mann will nur noch Rache. Diese Variation des Lee-Marvin-Thrillers „Point Blank“ schwelgt in Brutalität und Selbstironie. Spannung kommt allerdings kaum auf, denn schnell wird klar: Außer Gibson sind alle Beteiligten Idioten und werden daher umgehend erschossen.“ (Der Spiegel) Filmstudio, Lindenhof (Wildeshausen)

Pünktchen und Anton Deutschland 1998, R: Caroline Link, D: Elea Geissler, Max Felder, Juliane Köhler

„Mit ihrem Kino-Debüt „Jenseits der Stille“ wurde die Regisseurin Caroline Link für den Oscar nominiert. Das wird diesem Film nicht passieren. Zu niedlich die Kinderdarsteller, zu altbacken die Kästnerschen Scherze und Charaktere. Die „German Classics“ von Sat 1 lassen grüßen. Schade, denn mit den Mutterfiguren Juliane Köhler und Meret Becker beweist Link, daß sie moderne Charaktere zeichnen kann.“ (Der Spiegel) CinemaxX, UT-Kino, Casablanca (Ol), Schauburg, Solitaire (Westerstede)

R

Rugrats – Der Film USA 1998, R: Norton Virgien, Igor Kovalyov

„Im US-Slang nennt man Babys Rugrats. Auch sonst ist dieser Comic ein Phänomen, das nur Amerikaner verstehen. Die „Rugrats“ sind in den USA ein Kinohit. Bereits am ersten Wochenende spielte die Story um eine Sandkasten-Clique, die sich im tiefsten Wald verirrt, 28 Millionen Dolar ein und ließ den Konkurrenten „Schweinchen Babe in der großen Stadt“ in der Versenkung verschwinden. Ganz Amerika ist süchtig nach den Abenteuern einer Handvoll sprechender Babies. Den Rest der Welt wird die Faszination für „Rugrats“ wohl kaum packen. Zu grob sind die Szenen animiert, zu quiekig die Babystimmen, zu aufdringlich die Songeinlagen. Aber vor allem sind die kleinen Racker hierzulande durchs Fernsehen kaum bekannt geworden.“ (Cinema) CinemaxX, UFA-Palast, UT-Kinocenter, Passage (Del), Wall-Kino (Ol)

Rumpelstilzchen Deutschland 1955, R: Herbert B. Fredersdorf, D: Werner Krüger, Harry Westernhagen

„Das Grimmsche Märchen von der schönen Müllerstochter, die mit der Hilfe eines Koboldes die Hand des Königs gewinnt und diesem dafür ihr neugeborenes Kind verpfändet hat. Die gut gelungene Verfilmung trifft die märchenhafte Stimmung, beweist Einfühlung in die kindliche Vorstellungswelt und kommt dem Unterhaltungbedürfnis der kleinen Zuschauer entgegen.“ (Lexikon des internationalen Films ) UFA-Palast

Rush Hour USA 1998, R: Brett Ratner, D: Jackie Chan, Chris Tucker, Chris Penn

„Jackie Chan als Hongkonger Kripobeamter in Hollywood, der mit einem schwarzen Chaoten-Cop einen Entführungsfall löst. Der Kung-Fu-Artist wartet in der klamaukigen Actionkomödie wie gewohnt mit allerhand akrobatischen Bravournummern auf, für die Komik ist diesmal vor allem sein US-Kollege Chris Tucker zuständig, als großspuriger Maulheld mit einer noch größeren Klappe als Cassius Clay. Dabei ist die ulkige Darstellung der beiden Typen nie diffamierend, sondern zuweilen wirklich witzig, etwa wenn des komische Paar Edwin Starrs Soul-Klassiker „War“ anstimmt, bevor es in die Schlacht tänzelt.“(tip) CinemaxX, UFA-Palast, UT-Kinocenter

S

Schritte der Achtsamkeit Schweiz 1997, R: Thomas Lüchinger

„Der Film dokumentiert die Reise des buddhistischen Mönchs Thich Nhat Hanh durch Indien, wo er predigt und Übungen zur Selbstbesinnung demonstriert. Der im französischen Exil lebende Vietnamese lehrt eine praktische Methode der Meditation und Bewußtseinserweiterung.“ (tip) Cinema

Schweinchen Babe in der großen Stadt USA 1998, R: George Miller, D: Babe, allerhand Viehzeug, James Cromwell

„Die Fortsetzung übertrifft das Original. Babe, das außergewöhnlich höfliche Schwein mit dem süßen, beharrlichen Auftreten, versucht in der großen Stadt Geld für die daniederliegende Hoggett Farm aufzutreiben. Dort entdeckt Babe ein Land voller Gewalt und Traurigkeit. In einem Tierhotel trifft Babe eine Zirkus-Familie von Affen, zu dem ein cooles Schimpansen-Paar und ein mürrischer Orang Utan gehören. Die Tiere, die mit dunkler Ironie reden, strahlen die reale Depression von langjährigen Zirkus-Akrobaten aus. Es gibt auch einen jähzornigen Terrier, dessen arthritische Hinterbeine auf Rädern laufen und eine Horde von Bulldoggen, die es auf Schweineschinken abgesehen haben. Wie sein erfolgreicher Vorläufer hat der Film übersättigte Kinderbuchfarben, aber der emotionale Grundton dieses Films ist schmerzhaft witzig, mit heftigen, zynischen und raffinierten Tupfern, die Kinder wohl eher verwirren werden. Der Regisseur, George Miller, drehte meistens von unten, aus der Perspektive der kleinen Tiere, und mit der Intensität von Zeichentrickfilmen.“ (New Yorker) Filmstudio

Shakespeare in Love USA 1998, R: John Madden, D: Joseph Fiennes, Gwyneth Paltrow, Geoffrey Rush

Von der historischen Person Shakespeare wissen wir so gut wie gar nichts. Für seriöse Biografen ist dies natürlich fatal, aber wenn man eine wilde und komische Geschichte aus dem Leben des jungen „Will“ Shakespeare schreiben will, sind das ideale Grundvoraussetzungen. Kein neunmalkluger Akademiker kann einem peinliche Fehler nachweisen, und man kann sich aus dem Barden einen schmucken, romantischen Helden zusammenbasteln. Genau dies taten die britischen Autoren Marc Norman und Tom Stoppard. Sie sahen sich einfach die Stücke an, die von Shakespeare geschrieben wurden und fragten sich: Wie ist er wohl auf diese Idee gekommen. So erlebt er natürlich eine Liebesgeschichte (komplett mit Balkonszene, aber ohne zwei Leichen am Ende), die unglücklich endete, und aus der er sein Stück „Romeo und Julia“ zimmerte. Norman und Stoppard sind in ihrer Konstruktion so konsequent, inspiriert und witzig, daß man schnell mitgerissen wird. (hip) Schauburg, CinemaxX, Ziegelhof-Kino (Ol), Passage (Del), Solitaire (Westerstede)

Shall We Dance Japan 1996, R: Masayuki Suo, D: Koji Yakusho, Tamiyo Kurosakari

Die Japaner sind, genau wie wir Deutschen, nicht gerade für ihren Humor bekannt. Aber in den später 80er Jahren entstanden mit dem Nudelepos „Tampopo“ und dem anarchischen „Die Familie mit dem umgekehrten Düsenantrieb“ Komödien in Nippon, über die auf der ganzen Welt gelacht werden konnte. In dieser Tradition steht auch „Shall We Dance“, der zudem den Vorteil hat, daß er sich über die in Japan allgemeine Verklemmtheit lustig macht. Shogei Sugiyama ist ein eifriger Büroarbeiter, ein typischer „salaryman“, der seine innere Leere still mit sich herumträgt, bis er abends im beleuchteten Fenster einer Tanzschule eine schöne, geheimnisvolle Fremde sieht. Er schreibt sich dort in einem Anfängerkurs ein, zuerst nur, um der melancholischen Tänzerin nahe zu sein. Aber langsam wird er vom Tanzfieber gepackt, und dieses treibt ihn schließlich dazu, Ruf, Beruf und Familie aufs Spiel zu setzten. Denn der Gesellschaftstanz wird seltsamerweise in Japan als unmoralisch verpönt. Die absurde Diskrepanz zwischen den anrührend keuschen Tänzern und dem Bild, das sich Sugiyamas Mitmenschen von dessen triebhaften Exzessen machen, ist in jeder Szene wieder neu komisch. Liebhaber von amerikanischen Tanzfilmen, die durch wirbelnde Glieder und akrobatische Schrittfolgen verwöhnt sind, werden die tanzenden Japaner vielleicht ein wenig schlicht und harmlos finden. Aber gerade daß sie in all ihrer Leidenschaft so brav und ordentlich bleiben, macht einem die Protagonisten von „Shall We Dance“ so sympathisch. (hip) Schauburg, Casablanca (Ol)

Slaves to the Underground USA 1996, R: Kristine Peterson, D: Moly Grosse, Marisa Ryan / Originalfassung mit Untertiteln

„Die höhere Geschlecherkunde ist extrem kompliziert. Deshalb müssen die zum Sexbaukasten der 90er gehörigen Beziehungen auch ständig neu geordnet werden. In Kristine Petersons „Slaves to the Underground“ wacht Shelley neben ihrer lesbischen Bandkollegin Suzy auf und denkt beim Sex noch immer gerne an ihren verflossenen Liebhaber Jimmy. Verlassen hat sie ihn allerdings wegen Dale, weil er Shelley mit Gewalt rumgekriegt hat. Das Reizthema vom sexuellen Mißbrauch geht in Petersons Riot-Girl-Story relativ schnell mit ein paar festen Tritten und einem gebrochen Nasenbein über die Bühne. Denn dies ist schließlich Seattle, und dort spielt sich das Leben eher wie in einem Nirvana-, Pearl Jam- oder Hole-Song ab, jedenfalls sehr direkt und mit vielerlei Brüchen. Daß die Filmemacherin all diese kleien Gesinnungen nebeneinander stehen läßt, macht ihren Film zu einer absolut unverdrossenen Studie über jene Generation X, von der ohnehin niemand so recht weiß, wer sie eigentlich verkörpern soll.“ (taz) Kino 46

V

Very Bad Things USA 199, R: Peter Berg, D: Jon Favreau, Christian Slater, Cameron Diaz

„Ein paar nette Leute tun ein paar ganz böse Sachen: In dieser rabenschwarzen Mischung aus „Shallow Grave“ und „Blood Simple“ geht es so makaber zu, daß man es manchmal einfach kaum glauben mag. Wen wundert es da noch, daß eines der Spielchen auf der Homepage ein Puzzle mit abgetrennten Körperteilen ist. Dem Schauspieler Peter Berg ist es in seinem Regiedebüt mit viel Witz und noch mehr Mut zu krassen Szenen gelungen, einen fröhlichen Schocker zu servieren. Wenn er im Namen von Liebe und Vernunft so heilige Kühe wie Ehe, Freundschaft und Familie schlachtet, sollte einem eigentlich das Lachen im Halse steckenbleiben. Aber andrer Leute Pech ist hier des Kinogängers Freud. Sensible Naturen seien jedoch gewarnt, da sie sich dabei schlimm verschlucken könnten.“ (Filmecho) Cinemaxx, UFA-Palast

Vom Fliegen und anderen Träumen Großbritannien 1998, R: Paul Greengras, D: Kenneth Branagh, Helena Bonham Carter

"Richard (Kenneth Branagh) wird wegen eines Absturzes mit einem selbstgebastelten Fluggerät zu Sozialarbeit verdonnert. So lernt er die Rollstuhlfahrerin Jane (Helena Bonham Carter) kennen, die sich ans Leben klammert und von Sex träumt. Aus anfänglicher Zickerei wird Zärtlichkeit, und das ungleiche Paar trotzt einer verständnislosen Umwelt die Verwirklichung seiner Träume ab. Der Film von Paul Greengras ist so deutlich auf Mitleidsmasche und Tabubruch getrimmt, daß nicht einmal die großartige Bonham Carter eine Bauchlandung verhindern kann.“ (Der Spiegel) Gondel, Ziegelhof (Ol)

Z

Zivilprozeß USA 1998, R: Steven Zaillian, D: John Travolta, Robert Duvall

„John Travolta verklagt als Bostoner Anwalt zwei Firmen, die er für den Leukämietod von acht Kindern verantwortlich macht. Die Firmen sollen giftige Lösungsmittel in einen Fluß verklappt haben. Anfangs wittert der berechnende Karriereanwalt nur die hohe Entschädigungssumme, doch ganz allmählich wird der Fall zu einer selbstzerstörerischen Obsession. Gerichtsdrama, Umweltthriller und großes Schauspielkino, in dem Travolta und sein Gegenspieler Robert Duvall zu Hochform auflaufen“ (tip) UT-Kinocenter, Passage (Del)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen