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Opposition läßt nicht locker

■ Milosevic-Gegner kündigen Streik an

Belgrad (AP/taz) – Der Konflikt zwischen serbischen Oppositionellen und den Anhängern des jugoslawischen Präsidenten Slobodan Miloševic droht sich weiter zu verschärfen. Für heute kündigte die Dachorganisation Allianz für den Wechsel in Prokuplje, einer Stadt in unmittelbarer Nähe zum Kosovo, eine Großdemonstration an. Die regierenden Sozialisten wollen am selben Ort zur selben Zeit ebenfalls demonstrieren. Die Allianz warf den Sozialisten daraufhin vor, einen Bürgerkrieg provozieren zu wollen.  Bereits am Dienstag abend hatten sich Demonstranten und die Polizei in der Stadt Leskovac Schlägereien geliefert. Dort gingen 20.000 Menschen auf die Straßen, 6.000 demonstrierten in Užice. In mehreren Städten sammelte die Opposition Unterschriften gegen Miloševic. In Nis hätten gestern morgen allein innerhalb einer Stunde 300 Menschen unterschrieben, teilte die Allianz mit. Der Chef der Demokratischen Partei, Zoran Djindjic, rief in einem Interview zu täglichen Demonstrationen auf. Die Stimmung für eine Ausweitung der Proteste unter Einbeziehung der serbisch-orthodoxen Kirche, der Universitäten, unabhängiger Journalisten und Arbeiter sei gut. Gegen Ende des Monats oder Anfang August könne es soweit sein, daß Miloševic mit einem Generalstreik von der Macht entfernt werden könne, sagte Djindjic. Demgegenüber sprach sich der Chef der serbischen Erneuerungsbewegung SPO, Vuk Draškovic, gegen eine Ablösung von Miloševic aus, forderte jedoch den jugoslawischen Ministerpräsidenten Momir Bulatovic zum Rücktritt auf. Andernfalls werde sich seine Partei nicht erneut an einer Regierungskoalition beteiligen.

Tagesthema Seiten 2 und 3, Kommentar Seite 12

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