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■ Mit betrügerischen Firmenimperien auf du und duKräftig aufgepumpt

Köln (taz) – 1981 kaufte Werner K. Rey die kleine Düsseldorfer Firma Inspectorate und pumpte sie durch Zukauf und gefälschte Bilanzen von einem Umsatz von 5 Millionen Mark auf 612 Millionen jährlich hoch. In England und in den USA kaufte die Inspectorate reihenweise Firmen für Sicherheitstechnologie, Computerleasing und Immobilienverwaltung auf. 1986 brachte Rey das „erfolgreiche“ Unternehmen an die Börse und soll durch ständige Aktienemissionen 1,2 Milliarden Franken (1,5 Milliarden Mark) kassiert haben.

Von Medien und Finanzwelt gelobt, gründete Rey danach die Omni-Holding, ein verschachteltes Konglomerat, das im Besitz von Holdings auf den Cayman Islands, in Holland und in der Schweiz war. Die Omni-Firmen stellten sich Scheinrechnungen aus und kamen dadurch an Bankkredite. Damit kaufte Rey in der Schweiz und in Europa weitere Firmen und weidete sie aus. In der Schweiz erwarb die Omni-Holding Anteile an Traditonsunternehmen wie dem Maschinenbaukonzern Sulzer, an der Druckerei Winterthur und am Züricher Frey-Verlag (Weltwoche, Bilanz). Letzteres war ein besonderer Coup, denn dies brachte ihm für den geplanten Börsengang seiner Omni-Holding riesige Publizität, gleichzeitig konnte er dem kritischen Wochenblatt Weltwoche verbieten lassen, ihn als Spekulanten zu bezeichnen.

In Deutschland gehörte zeitweise die Hamburger Handelsbank (HHB) zur Omni, der Verlag Heim und Welt sowie 24 Prozent der Gerresheim Glas AG, Düsseldorf. Der größte Fischzug in Deutschland glückte Rey mit dem traditionsreichen Dortmunder Bergbau- und Entsorgungskonzern Harpen AG: 1987 übernahm Rey 90 Prozent und besetzte Vorstand und Aufsichtsrat mit eigenen Leuten. Durch Finanzmanipulationen zog er knapp 400 Millionen Mark ab.

1991 brach das weltweite Kartenhaus aus etwa 120 Firmen zusammen und hinterließ einen Schuldenberg von etwa drei Milliarden Franken (3,7 Milliarden Mark). Rey setzte sich auf die Bahamas ab, 1996 wurde er hier verhaftet und später an die Schweiz ausgeliefert. Die vier Jahre Gefängnis, zu denen Rey verurteilt wurde, sind durch Auslieferungs- und Untersuchungshaft weitgehend verbüßt. Werner Rügemer

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