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BEK weitet Integrationskonzept aus

■ Kirche bietet mehr Plätze für Behinderte / Qualität leidet aber

Trotz knapper Kassen weitet die Bremer Evangelische Kirche (BEK) ihr integratives Kitaangebot für behinderte Kinder aus. Für das einzelne Kind steht zukünftig allerdings weniger Geld zur Verfügung. Das wird sich im Leistungsumfang bemerkbar machen.

Mit der Stadt haben die kirchlichen Einrichtungen eine Etaterhöhung um eine halbe auf jetzt 8,6 Millionen Mark ausgehandelt. Damit müssen sie 286 behinderte, entwicklungsverzögerte oder verhaltensauffällige Kinder in 39 der 46 evangelischen Tagesstätten integrieren. Nach dieser Aufstockung der Plätze um fast ein Drittel ist die Integration von Kindern mit besonderem Betreuungsbedarf in evangelische Kitagruppen quasi zum Regelfall geworden. Die Betreuung behinderter Kinder ist somit fast überall wohnortnah gewährleistet. Die evangelische Kirche sieht darin einen großen Schritt in Richtung Normalisierung.

Andererseits stehen für das einzelne Kind künftig statt 3.200 nur noch 2.520 Mark zur Verfügung – ein Rückgang, der nur durch eine Absenkung des Betreuungsstandards aufzufangen ist. Sparen muss die Kirche vor allem an der sonderpädagogischen Beratung der ErzieherInnen, die für die Entwicklung eines individuellen Förderplans unabdingbar ist. Sie wird in Zukunft nach dem Grad der Behinderung bemessen werden.

Für verhaltensauffällige Kinder kann das eine deutliche Verschlechterung der Betreuungsqualität bedeuten. „Wir werden ein Mindestmaß an sonderpädagogischer Zuwendung gewährleisten,“ sagt Ilse Wehrmann, Referentin der evangelischen Einrichtungen, „aber Eltern, die damit nicht zufrieden sind, müssen sich ein Mehr auf dem Klagewege erstreiten.“

Keine Probleme hat die Kirche, anders als städtische Kitas (wir berichteten), dagegen mit Honorarkräften im Integrationsbereich. Gegen das Drängen der Stadt hatte man sich immer geweigert, mit Honorarkräften zu arbeiten. In Zukunft sollen sogar die bisher üblichen Jahresverträge durch feste Arbeitsverhältnisse ersetzt werden.

Nicht nur kritisch sehen die diakonischen Träger das Wibera-Gutachten zur Kostenstruktur der Kitas. Das darin enthaltene Treuhändermodell für den Kita-Bereich begrüßen sie sogar ausdrücklich. Es gehe nicht an, so Wehrmann, dass die Stadt als Aufsichtsführende der Kirche wie in diesem Jahr die Aufnahme weiterer Kinder untersage, wo sie selbst als Konkurrent auftritt und eine mangelnde Auslastung ihrer eigenen Einrichtungen befürchtet. jk

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