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Gut Holz für die Umwelt

Die Axt kann im Haus bleiben: Heizen mit Biomasse aus dem Wald ist CO2-neutral und geht heute ganz bequem  ■ Von Gernot Knödler

Die älteste Heizmethode der Menschheit, das Heizen mit Holz, kann auch ökologisch ganz vernünftig sein. Ihr bestechender Vorteil: Sie reichert die Erdatmosphäre nicht mit Kohlendioxid (CO2) an. Denn bei der Verbrennung des Holzes wird nur soviel CO2 frei, wie die Bäume in den Jahren ihres Wachstums aufgenommen haben. Bei den fossilen Brennstoffen Kohle, Erdöl und Erdgas dagegen wird Kohlendioxid freigesetzt, das in längst vergangenen Erdzeitaltern von Bäumen gebunden wurde. Wird es heute in die Atmosphäre entlassen, steigt deren CO2-Anteil, wodurch die Erde weniger Energie in den Weltraum abstrahlen kann. Der Treibhauseffekt tritt ein.

Mit einer Holzheizung lässt sich das verhindern. Richtig gefüttert und auf dem Stand der Technik sind ihre Abgase unbedenklich. Und Holz hacken muss heute auch keiner mehr: Längst gibt es Anlagen, die automatisch mit Brennstoff beschickt werden. Lediglich die Asche muss häufiger entfernt werden als bei anderen Heizungsarten.

„Eine Holzheizung kann man schon empfehlen“, sagt zum Beispiel Matthias Buhr von der Heizungsfirma Broder Brodersen in der Kieler Strasse. Insbesondere Anlagen mit automatischer Brennstoffzufuhr pusten nicht wesentlich mehr Stickoxide und Ruß in die Luft als Öl- oder die besonders sauberen Gasheizungen.

Sie verbrennen Hackschnitzel oder Pellets, aus Sägemehl gepresste kleine Würstchen. Der Brennstoff aus Holzabfall wird in Säcken oder per Tanklaster geliefert und in den Kellerraum geschüttet, in dem sonst die Öltanks stehen. Zusätzlicher Platz ist nicht nötig. Eine Gewindeschnecke transportiert das Holz in den Brenner, der sich wie ein Ölofen das holt, was er braucht, um die eingestellte Temperatur halten zu können. So ein Gerät lasse sich wochenlang betreiben, ohne dass die Asche herausgenommen werden müsse, sagt Buhr.

Auch die Versorgung mit Brennstoff sei in Hamburg und Schleswig-Holstein kein Problem, versichert Carsten Kuhlmann von der Heizungsfirma ad fontes in der Lippmannstrasse. „Man kann überall die Pellets kriegen“, weiß Kuhlmann. Das Heizmaterial sei sogar etwas billiger als Heizöl. Allerdings sei so eine Anlage bis zu 2000 Mark teurer als eine Ölzentralheizung. Wird die Heizung neu gebaut, verringert sich der Preisunterschied zu Öl und Gas, weil für die Lagerung des Holzes keine teuren Tanks erforderlich sind. Auch müssen keine langen Leitungen verlegt werden wie beim Gas.

Nicht ganz so gut schneiden bei den Abgasen von Hand gefütterte Öfen ab: die aus Skandinavien bekannten schwarzen Kaminöfen und der gute alte Kachelofen. Wenn der Gas-Wasser Installateur Horst Bähr aus der Gaussstrasse empfiehlt, vor einem Einbau auf jeden Fall den Schornsteinfeger zu konsultieren, dann allerdings nicht wegen der Emissionen, sondern weil Ofen und Kamin zusammenpassen müssen. Bähr, ein Fan der Gasheizung, warnt bei solchen Öfen allerdings: „Man muss sich darüber im klaren sein: Man hat mehr Arbeit.“

Die Gasheizung produziert überdies die saubersten Abgase, und sie kann in Form des Gas-Brennwert-Kessels die eingesetzte Energie am besten ausnutzen. Alles prima – wäre da nicht das CO2-Problem. Die Holzheizung dagegen nutzt eine regenerative Energiequelle. Vollends stimmig wird das Konzept, wenn es durch Sonnenkollektoren abgerundet wird – Energie ohne Umweg direkt aus der Sonne.

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