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Willi Lemke am Boden

■ Willi Lemke und Hilde Adolf lernen skaten und stürzen / Heute skaten Senatorin und Senator für einen guten Zweck bis Bremerhaven / Zumindest einen Teil der Strecke

Eben noch wurde Willi Lemke im Benz herchauffiert. Und dann – ratzefatz – wurden Schlips und Kragen gegen Sportlerdress getauscht. Die Füße wechselten aus den feinen Schuhe in die Skatingboots. Zum ersten Mal – und gar nicht wackelig – stand der Bildungssenator auf den Inlinern. Um die Skater-Rallye des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) heute zu bestehen, absolivierte er mit Hilde Adolf am Donnerstag seinen ersten Inline-Crash-Kurs.

Von Angst gar keine Spur: Willi Lemke legte sofort los. Ganz enthusiastisch war der Neuling. Skates an und weg war er. Sprichwörtlich nicht mehr zu bremsen. Denn mit Bremsen – leidiges Einsteiger-Handicap – wollte es noch nicht so ganz klappen.

Die Lehrer der Happy-Skater jedenfalls freuten sich über den neuen Inliner-Fan Lemke, der gleich ganz ums Blockland sausen wollte. Sozialsenatorin Hilde Adolf dagegen ist schon ein alter Hase. „Ich skate regelmäßig“, bekundete sie. Schon seit einem Jahr. Nur mit dem Bremsen hakte es manchmal.

Um die beiden Senatoren richtig fit zu machen für die Skater-Rallye, mussten sie einen einstündigen Crash-Kurs bestehen. Von Zurückhaltung und Empfindlichkeiten war bei Bremens Senatoren wenig zu spüren: Hinschmeißen mussten sie sich: erst auf Rasen, dann auf knüppelharten Asphalt. Denn auch Fallen will gelernt sein. „Das ging richtig zur Sache“, kommentierte Jens Heeren von den Happy Skatern. Vorsichtshalber stand ein Rettungswagen des ASB einsatzbereit – aber der wurde gar nicht gebraucht. Ex-Werder-Manager fürchtete einzig um sein sportliches Image bei den Probe-Stürzen: „Willi Lemke am Boden – das ist kein gutes Bild.“

Das Urteil der Skate-Lehrer: Der Bildungssenator hat sich ganz wacker geschlagen. „Ein bisschen breitbeinig, aber sonst hat Lemke eine erstaunlich gute Figur abgegeben.“ Immerhin war er als Marathonläufer und Alpin-Skifahrer sportlich gut vorbereitet.

Heute geht es für die Senatoren weiter: Zur Skate-Rallye nach Bremerhaven. Aldolf und Lemke skaten zwar nicht die ganzen 75 Kilometer mit, sondern nur die letzte Etappe bis zur Seestadt. Aber immerhin: knapp zehn Kilometer.

Tausende von Skatern will der Arbeiter-Samariter-Bund für einen guten Zweck auf die Straße bringen. Mit den Teilnehmergebühren (40/25 Mark für Erwachsene/Kinder) soll der Bestand der sieben Betreuungsschulen in Bremen und Bremerhaven gesichert werden. Ob bei diesem Pilotprojekt die Kosten in Höhe von 300.000 Mark auch rauskommen ist allerdings noch fraglich. Mindestens 7.500 Skater braucht Michael Brelatus vom ASB, um die Kosten zu decken. Gut 4.000 Anmeldungen liegen vor. „Und die Telefone der Hotline sind am glühen.“ Zum Glück spielt das Wetter mit. Und im nächsten Jahr hofft Brelatus auf weitere Sponsoren.

Um acht Uhr früh startet die Skate-Rallye am Bürgerpark. Gut zehn Stunden später werden die Skater in Bremerhaven erwartet. Dort steigt schon mittags am Festplatz Neuer Hafen eine große Skate-Party. Für die Skater gilt: Niemand muss die ganzen 75 Kilometer bis Bremerhaven durchhalten. Zwischendurch gibt es sieben Stationen. Hier wird das Feld zusammengezogen. Neue Skater kommen hinzu, andere fahren zurück. Und damit das Hin- und Herkommen kein Problem ist, kann man mit dem Teilnehmerticket zum Sondertarif im Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen fahren. Außerdem fahren Busse den Skatern hinterher, um die müden Sportler einzusammeln und schon mal zur Party zu bringen. pipe

Abfahrt und Sammelpunkte: Bürgerweide 8 Uhr, Stahlwerke 9.30 Uhr, Lemwerder 11 Uhr, Berne 12.15 Uhr, Elsfleth 13.30 Uhr, Brake 14.45 Uhr, Rodenkirchen 16 Uhr und Nordenham 17.30 Uhr. Anmeldungen unter  33 999 39 oder www.skate-rallye.de .

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