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Grüne bewegen sich im Atomstreit

■ Castor-Transporte sollen unnötig werden

Berlin (taz/AP) – In die Gespräche zwischen Bundesregierung und Energieversorgern über einen Ausstieg aus der Atomkraft ist Bewegung gekommen. Umweltminister Jürgen Trittin unterbreitete der Branche neue Vorschläge, wie Atomtransporte vermieden werden können. Das bestätigte gestern das Bundesumweltministerium.

Jürgen Trittin und der Vizekanzler Joschka Fischer hatten ihren Vorschlag vergangenen Freitag den Chefs der vier großen Energiekonzernen unterbreitet. Solange wegen des Transportstopps keine Behälter in die WAAs nach Frankreich oder England rollen dürfen, könnten laut Trittin die Brennelemente in Castor-Behältern verpackt in den Hallen der Kraftwerke stehen bleiben. Dafür müsste allerdings das Atomgesetz geändert werden, erklärte das Umweltministerium.

Außerdem schlugen Fischer und Trittin eine flexiblere Laufzeitregel für die 19 Atommeiler vor. Dies bestätigte ebenfalls das Ministerium, ohne Details zu nennen. Aus Verhandlungskreisen sickerte durch, dass die Grünen zwar ihre Maximalforderung einer Gesamtlaufzeit von 25 Jahren aufrechterhalten. Sie boten aber den Konzernen an, diese Laufzeit nach Belieben auf ihre AKWs zu verteilen. Demnach dürfte ein besonders wirtschaftlicher Meiler auch 30 Jahre laufen, wenn dafür ein anderer bereits nach 20 Jahren vom Netz ginge. urb

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