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■ Cash und CrashAktienfonds mit und ohne Index

Hamburg (taz) – Aktienfonds sind „in“. Angesichts minimaler Zinsen für Sparanlagen bleibt auch kaum ein anderer Weg, um das Ersparte renditeträchtig anzulegen. Allerdings sind die Ergebnisse von Aktienfonds – auch solche mit deutschen Aktien – sehr unterschiedlich: Die Besten legten innerhalb eines Jahres um 28 Prozent zu, andere verloren mit einem Minus von 5,4 Prozent sogar Teile des eingesetzten Kapitals. Aber nur wenige der aktiv gemanagten Aktienfonds konnten den deutschen Aktienindex Dax (+ 17,7 Prozent) tatsächlich schlagen. Was liegt da näher, als Investmentfonds zu konstruieren, die sich an einen der bewährten Indizes dranhängen?

Ohnehin wollte die Ur-Idee des Investmentfonds den Gesamtmarkt mit einigen über den Markt verteilten Werten abbilden. Geanu dies tut der Deutsche Aktienindex Dax mit seinen 30 Werten. Insofern spiegelt der Dax einen fiktiven Mittelwert des Gesamtmarktes wider: Alle Fonds, egal ob an einen Index gekoppelt oder nicht, gewinnen oder verlieren im Vergleich zum Dax, in der Summe liegen jedoch alle diese Abweichungen beim Dax-Wert – theoretisch. In der Praxis haben die Nicht-Indexfonds jedoch im Schnitt doppelt so hohe Kosten für Analyse und Verwaltung, Kauf- und Verkauf-Anweisungen wie Indexfonds. Bei denen bleibt dafür der Ausgabeaufschlag teuer: Er beträgt 4 bis 6 Prozent des Kurswertes. Allerdings verkaufen Direktbanken seit März Indexfonds ohne Ausgabeaufschlag.

In den USA fließt bereits jeder fünfte Investment-Dollar in einen Indexfonds. Hierzulande werden erste wenige Indexfonds verkauft, allerdings hat auch erst das dritte Finanzmarktförderungsgesetz 1998 wirklich freie Fahrt gegeben. Perspektivisch dürfte der Gebrauchswert von Indexfonds für die Verbraucher zunehmen. Der jahrelange Boom der Investmentbranche könnte zu immer riskanteren Konstruktionen bei den gemanagten Fonds verführen, befürchten Verbraucherschützer. Allein im vergangenen Jahr wuchs die Zahl der Fonds um etwa ein Drittel an; 40 Milliarden Mark wurden in Fonds angelegt. Hermannus Pfeiffer

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