„Sprayen gegen Nazis“

■ „OZ“ steht wieder mal vor Gericht

Hamburgs stadtbekannter Graffiti-Sprayer „OZ“ muss sich seit ges-tern in einer Berufungsverhandlung vor dem Landgericht verantworten. Er soll an zahlreichen Stellen sein Zeichen „OZ“ auf Wände und Gegenstände gesprüht haben. Der 49-Jährige war bereits zweimal zu Haftstrafen von einem und zwei Jahren verurteilt worden, gegen die er Berufung eingelegt hatte. An mehr als 100.000 Stellen in der Stadt wurde bislang das Zeichen „OZ“ entdeckt. Zu ihrer Beseitigung hat die Stadt 120.000 Mark aufgewendet.

Im Prozess sagte der Sozialhilfeempfänger, er habe nicht alle Zeichen selber gesprüht. Eigentlich solle es auch „KZ“ heißen. Der unehelich geborene und in Heimen aufgewachsene Angeklagte bezeichnete sich selbst als Halbjude. Seine Taten richteten sich gegen „die Nazis in der Gesellschaft“, erklärte er. Warum er die Stadt mit seinen Zeichen übersät, konnte er nicht erklären. Er sei eben „ein entarteter Schmierfink“, so wie ihn die Gesellschaft sehe, sagte er.

Der Prozess wird am 8. November fortgesetzt. lno