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Pass the gate and skate 'til late

■ Bei strahlendem Wetter eröffnete der Sportgarten e.V. endlich seine Minirampenlandschaft für Skateboarder, Inliner und BMX-Biker offiziell

Ulli Barde bittet Jugendliche und Presse in den Container, wo Helme und Inline Skates zum Verleih lagern. Die aktiven Sportler sollen Rede und Antwort stehen: Über die neue Anlage, den Bau, Wettkämpfe, ihren Sport. Sport? Natürlich sind Skaten und Biken Sportarten, sagen die Kids. Auch wenn es keinen Übungsleiter gibt. Mehr als ein paar Tipps können die Nachwuchstalente nicht erwarten. Ansonsten heißt es abkucken und probieren: Immer wieder den Kantstein rauf und runter, bis es klappt.

Bei Fragen nach dem Bau, den Materialien, der Eigenleistung des Vereins werden die Kids langsam unruhig: Es zieht sie zurück auf die Rampe. Während Projektleiter Barde noch erzählt, durch die Eigenleistung habe der Verein den Preis der Anlage um zwei Drittel auf 150.000 Mark gedrückt, mogeln sich die Ersten zur Tür hinaus.

Minirampen – das klingt ein bisschen nach Minigolf. Aber wenn die Jugendlichen die gar nicht so kleine Rampe herunterdonnern, kann einem schwindlig werden.

Wie soll das erst werden, wenn die vier Meter hohe Halfpipe gebaut ist? Zumindest wird der „Verkehr“ dort geregelter verlaufen, als im Gewirr der Minirampen. Die sind so angeordnet, dass die Skater über das „couping“, den schmalen Grat, mit „airs“ hinausschießen und direkt in die nächste Rampe fahren können. Es wirkt fast wie ein Wunder, dass es dabei keine Zusammenstöße gibt. „Es gibt tausend ungeschriebene Regeln, die das verhindern. Und wenn ein Anfänger sie mal nicht kennt, können wir immer noch in letzter Sekunde ausweichen“ sagt Edgar Sittig. Er muss es wissen: Mit 23 Jahren und zehn Jahren Skateboard-Erfahrung gehört er schon fast zum alten Eisen. Für die Presse ist Edgar heute etwas früher da. Normalerweise kommen die Älteren erst gegen Abend. Deshalb ist die Anlage abends bis 22 Uhr geöffnet.

Die Kleineren kommen oft schon vormittags. „Wir sind zwar keine volle Halbtagsschule“, sagt Barde, „aber so was Ähnliches. Wenn die Schule ausfällt, kommen die Kinder zu uns.“ Vor allem die Jungen: Nina Wagner (18) ist die einzige Skaterin an diesem Eröffnungs-Nachmittag, und das ist selten anders. „Manchmal“ findet sie das nervig. not

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