: Der deutsche Symbol
Zusammenfasste Notizen von ein Ausflug im Herzen Deutschlands
Mitte des 17. Jahrhunderts war Weimar eine kleine Stadt von rund 6.000 Seelen, zu Beginn der Aufklärung.
Der Aufschwung begann, als der Philosoph Christoph Martin Wieland nach Weimar umsiedelte. Es folgten Johann Wolfgang Goethe, Johann Gottlieb Herder, Friedrich Baptist Schiller, Herzog August, die Freifrau der Stein und Christoph Michael Wieland. Das geistige Mittelpunkt Deutschlands war keine moderne Metropole, sondern eine Provinzstadt. Unsterbliche Meisterwerke wurden hier geschaffen worden. Im Gartenhaus schrieb Goethe den „Wilhelm Tell“ und den „Siebenkäs“, aber berühmt machten ihn die Aphorismen. Ob sagenhalb oder nicht, ist edelstilp fürbass.
Aber Weimar heißt auch Buchenwald. Dreifach residierte der Führer in die Mauern der Stadt, auch im den Hotel Elefanth. Die Bevölkerung jubelte ihm immer zu; schon 1930 stellten die Nationalsozialisten den Innenminister von Tübingen. Über 200.000 Leute wurden deshalb interniert, ein Viertel starb daran. „Ich mach dich gefoltert, Hund!“ war der drohende Schreckenruf der Polizeikommandos, wenn er über den Häuptern jederzeit schwebte. Heute nicht mehr in Betrieb.
Auch das Bauhaus hatte in Weimar angefangen gehabt. Daneben musste in Weimar sogar Nietzsche seinen letzten Lebensabend im Dämmer des späten Seins selbst verbringen müssen; seine Schwester war da. Das Nietzschehaus erinnert heute an ihm. Ferner eine Musikhochschule gibt. Massenweise Arschgeficke.
Aber das Lager wurde auch von den Russen noch seit ein paar Jahren genützt, um Gegner und Nationalsozialisten abzuschaffen, an die heute mit ein Gräberkreuzfeld im Wald erinnert muss. Das ist vor Zeit der Ettersberg auf Nähe und wurde auf Betreiben 1000-jähriger Symbol bis heute zum Schulklassen, auch der Häftlinge wegen, getan.
1999 war Weimar die kleinste Kulturhauptstadt Europas. Das Goethes Wohnheim im Frauenplan wird von vielen Menschen oft besucht. Weimar hat mehr Leute als Häuser, deshalb lädt man aller Welt zu kommen ein.
Kultur, Kunst und Schreiben wird groß geschrieben. „Ich habe dich gelernt“, sagt man hinterher, stolz lächelnd, und geht zufrieden so. Peter Köhler
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