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Auslaufmodell Ermäßigung

■ Ältere LehrerInnen sollen weiter volle Stundenzahl arbeiten

Beim Verreisen gibt es Kinderermäßigung, bei den Lehrern Altersermäßigung. Ab dem 55. Lebensjahr können sie eine, ab dem 60. Lebensjahr zwei Stunden weniger unterrichten, bei vollem Gehalt. Damit ist nun Schluss. Der Hamburger Senat hat beschlossen, die Altersermäßigung zum kommenden Schuljahr zu streichen.

Eigentlich sollte sie schon im vergangenen Jahr abgeschafft werden, doch weil es weniger SchülerInnen als erwartet gab, wurde noch ein Jahr gewartet. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Hamburg (GEW) nennt diese Streichung in einem offenen Brief an Schulsenatorin Rosemarie Raab „einen Schildbürgerstreich: Sie schraubt die Überalterung in neue untragbare Höhen.“

Es sei kontraproduktiv, ausgerechnet die Älteren mit „Mehrarbeit“ zu überziehen, jene, die jahrzehntelang im Schuldienst aufreibende Arbeit geleistet hätten. Und dabei an einem Vormittag durchschnittlich 6000 Entscheidungen treffen müssen, wie der Lüneburger Professor Bernhard Wieland herausgefunden haben will.

Würde die Ermäßigung weiterhin gewährt werden, argumentiert die GEW, müsste die Schulbehörde 200 neue Stellen schaffen. Die aber bezweifelt das: „Es werden laufend junge LehrerInnen eingestellt“, so eine Vertreterin, „diese 200 Stellen stehen aber nicht zur Verfügung, denn die Bürgerschaft hat uns angewiesen, für die Haushaltkonsolidierung mit den bestehenden Stellen auszukommen.“ An dem von der GEW gewünschten Modell zur Altersteilzeit würden die Fraktionen der Bürgerschaft zur Zeit arbeiten. Sandra Wilsdorf

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