piwik no script img

Wie geht's von der Böttcherstraße zur Weser?

■ Architektur-Studenten im Wettbewerb für ein Stück „Stadt am Fluss“

Sechs StudentInnen der Architektur-Klasse von Professor Hellwig an der Hochschule Bremen wurden gestern im Planungsamt ausgezeichnet für ihre Ideen und Modelle zur Umgestaltung des Übergangs Böttcherstraße – Weser. Die Böttcherstraßen-GmbH hatte den Wettbewerb ausgelobt, denn, so erklärte Simone Walther bei der Präsentation der Ergebnisse, derzeit kehren Böttcherstraßen-Besucher oft auf halbem Wege wieder um, die Martinistraße wird als Barriere empfunden, und der lange, dunkle Tunnel lädt nicht als Durchgang zur neu gestalteten Weser-Promenade. Öffnung ist also das Thema, „Aufenthaltsqualität“, „Verweilqualität“. Einige der Studierenden hatten den Mut, einen breiten Fußweg über die Martinistraße zu malen. Die meisten Entwürfe ließen dem Auto den Vorrang auf ebener Erde und versuchten, durch eine Öffnung der Unterführung ihren abschreckenden Charakter zu nehmen; zwei Arbeiten, die den Tunnel nur für die Straße gelten lassen wollen, wurden auch mit zwei „ersten“ Preisen gelobt. Beide Arbeiten gehen davon aus, dass man nach dem Unterqueren der Martinistraße auf einen tiefer liegenden kleinen „Platz“ zwischen Martinikirche und benachbartem Gebäudekomplex komme, jedenfalls unter freien Himmel.

Der Student Konrad Strohkirch etwa hatte die Idee, den Weg durch typische Anleger-„Pfeiler“ mit einer maritimen Optik zu versehen. Der Student Michael Lilie hatte den Mut, den neben der Martinikirche liegenden Gebäude-Klotz gedanklich anzuknabbern: Wenn der unansehnliche Sichtbeton hinter einer geschwungenen Glasfassade verschwinden würde, dann bekäme der Durchgang neben der Martinikirche sogar architektonischen Reiz.

Architektur-Professor Norbert Hellwig hoffte, dass „ein wenig von dem, was hier gedacht wurde, in die Tat umgesetzt wird“. K.W.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen