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Bombenstimmung im Amt

Nach einer Drohung suchte die Polizei im Finanzamt Kreuzberg nach Sprengstoff

Für die Agenturen war schnell klar, dass es sich um einen Scherz, wenn auch um einen üblen, gehandelt haben muss. Ein Unbekannter, so die Meldungen, habe versucht, das Kreuzberger Finanzamt mit einer Bombendrohung lahm zu legen.

Der Polizei hingegen war es ernst. Nachdem die anonyme Drohung am Sonntagabend bei einer Tageszeitung per Fax eingegangen war, sperrte sie den Mehringdamm ab und durchsuchte die 120 Räume des Finanzamts mit Spürhunden. Schließlich, so die Polizei gestern, habe man nach einer genauen Analyse des Schreibens nicht ausschließen können, dass die Drohung ernst gemeint war. Gefunden wurde allerdings nichts. Nun ermittelt der Staatsschutz.

Der Drohbrief selbst war im Grunde nur eine Mitteilung. Danach sei bereits am Freitag auf der Mehringdammer Seite des Amtes eine Thermosflasche mit Nitroglyzerin deponiert worden. Diese sollte am Montag gegen 6 Uhr explodieren. Zwar enthielt die Mitteilung detaillierte Angaben zur Herstellung des Sprengstoffs, Angaben zum Grund der Drohungen oder eventuelle Forderungen fehlten aber.

„In Kreuzberg war dies die erste Bombendrohung seit Beginn meiner Amtszeit“, erklärte gestern Bezirksamtssprecher Stefan Krautschick, immerhin seit dem 1. Mai 1987 im Amt. Gleiches gilt auch für Neukölln. Bombendrohungen habe es dort seit Jahren nicht gegeben. Die Polizei wollte gestern nicht mitteilen, wie viele Bombendrohungen es in Berlin jährlich gebe. Zu viele Nachahmungstäter, hieß es. Eine Polizeisprecherin versicherte jedoch, dass jede einzelne Drohung eingehend von mehreren Dienststellen gemeinsam geprüft werde. UWE RADA

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