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Moralische Erhebung möglich: der neue Grisham

Der Einstieg ist super: Ein elffacher Milliardär linkt seine Erben und springt vom Hochhaus. Danach geht’s auf zwei Erzählsträngen weiter. Auf dem einen macht sich Grisham über die verkommenen Milliardärskinder lustig, denen das Vermögen vorenthalten wurde. Und wir lernen: Die Erben und ihre Anwälte sind korrupt, geldgeil und verdorben.

Auf dem zweiten Erzählstrang wird gezeigt, dass es doch gerecht zugeht auf der Welt. Ein Exsäufer macht sich auf die Suche nach der wahren Erbin, die als Missionarin im Regenwald Brasiliens tätig ist. Der Säufer findet zu sich selbst, die Erbin ist eine Heilige (was Sexszenen verkompliziert), und die elf Milliarden Dollar finden einen sinnvollen Zweck. Vorher gibt’s wegen Spannungserzeugung imposante Naturszenen, Flugzeugabstürze, Gewitter, Eingeborenendörfer.

Fazit: Schlichte Variation des Gut-und-Böse-Schemas, gut gesetzte Plotpoints, moralische Erhebung über viele Figuren möglich, Verfilmung garantiert. DRK

John Grisham: „Das Testament“. Aus dem Amerikanischen von K. Schatzhauser. Heyne Verlag, München 2000, 512 Seiten, 46 DM

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