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Weißer Fleck Berlin

Hertha BSC verlässt leistungsfrei und unter der Schelte von Manager Hoeneß die europäische Fußball-Landkarte

BERLIN dpa/taz ■ Jolly Sverrisson, Herthas Defensivmann, befand nach dem 0:1 gegen Porto mit einem eigenartigen Anflug von Stolz, seine Hertha sei „wieder auf der europäischen Landkarte vertreten“. Dabei war sie dort gerade ausradiert worden.

Das Schaulaufen der Berliner Reservisten-Elf geriet zum Ärgernis. Herthas Akteure wirkten im nicht mal halb vollen Stadion lustlos und desinteressiert an den Punkteprämien, die auch ein bereits ausgeschiedener Club in der Geldliga verdienen kann. Nur Manager Dieter Hoeneß war ehrlich: „Das war einfach zu wenig“, schimpfte er wütend über gerade jene Profis, die sonst immer mangelnde Einsatzchancen beklagen. „So ein Abschluss hat den Gesamteindruck verschlechtert und verfälscht. Wenn der eine oder andere glaubt, Ansprüche stellen zu können, müsste er eigentlich zeigen, dass er so ein Spiel ganz allein entscheiden will.“ Es wollten nicht: Covic, Michalke, Sanneh, Roy, Aracic.

Kaum stärker war der FC Porto, der als Gruppenzweiter einer der drei möglichen Gegner der Münchner Bayern ist. Deren Ex-Coach Giovanni Trapattoni (61) schied mit dem 3:3 des FC Florenz aus (trotz 3:1-Führung bis zur 88. Minute gegen 10 Gegner). Trap resigniert: „Meine Zeit hier ist vorbei.“ Im Mai will er fertig haben.

Trapattoni ist Opfer des Gijon-artigen Nichtangriffspaktes zwischen dem FC Valencia und Manchester (0:0), bei dem sich beide „den Friedensnobelpreis verdienten“, so ein spanischer TV-Kommentator. El Periódico gestern ironisch: „Ein Triumph der Logik.“ Besser: Einer der aufgeblasenen Liga. müll

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