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Energieverbrauch sinkt

Energieprognose bis 2020: Weniger Verbrauch von Öl und Atom, mehr bei Erdgas, Wind und Sonne

BERLIN taz ■ Der Energieverbrauch in Deutschland wird bis zum Jahr 2020 um rund 7 Prozent abnehmen. Das prognostiziert die Deutsche Esso AG in ihrer neuesten Energiestudie, die alljährlich erscheint. Statt gegenwärtig 493 Millionen Tonnen Steinkohleeinheiten (SKE) werden Unternehmen und Haushalte in 20 Jahren nur noch 461 SKE verbrauchen.

Bei den Primärenergieträgern kommt es zu einer Verlagerung: Öl nimmt ab (von 40 auf 30 Prozent). Auch der Anteil der Atomenergie am Verbrauch wird abnehmen – von einem heutigen Anteil von 12 auf 7 Prozent im Jahr 2020. Wahrscheinlich sinkt er sogar noch etwas schneller, denn Esso geht dabei von 36 Jahren Laufzeit pro AKW aus, mehr also, als die rot-grüne Regierung mit ihren 30 Jahren vorsieht.

Braun- und Steinkohle werden ihren Anteil in etwa halten können. Die Gewinner sind Erdgas (von 20 auf 25 Prozent) und die erneuerbaren Energien. Letztere nehmen auf rund 6 Prozent des gesamten Energieverbrauchs zu. Während heute rund zwölf Millionen SKE Energie aus Sonne, Wind, Wasser und anderen ökologischen Verfahren gewonnen werden, sollen es 2020 etwa 26 Millionen Tonnen SKE sein.

Auf der Verbraucherseite sieht Esso folgende Verschiebungen: Der Anteil der Industrie steigt um fünf Prozent, Verkehr und Haushalte reduzieren ihren Anteil um je ein Zehntel. Die Energieeffizienz, also die pro eingesetzter Tonne Primärenergie erzielte Leistung, soll bis zu 40 Prozent steigen. Trotz Wirtschaftswachstums von geschätzt 2 Prozent pro Jahr ergibt sich daraus ein sinkender Gesamtenergiebedarf. Trotzdem werde die Bundesregierung ihr Klimaziel bis 2005 nur zu 60 Prozent erreichen, prognostizieren die Experten vom Esso-Konzern, der zu den großen Blockierern im Klimaschutz zählt. Das Wachstum mache die Bemühungen zunichte. HANNES KOCH

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