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Japans Koalition zerbricht

TOKIO dpa ■ Wenige Monate vor Neuwahlen steht Japans Dreier-Koalition unter Ministerpräsident Keizo Obuchi vor dem Aus. Obuchi verkündete am Samstag ein Ende der Zusammenarbeit mit der Liberalen Partei (LP). Auch ohne den kleinsten Koalitionspartner verfügt Obuchis konservative Regierung aus Liberaldemokraten (LDP) und neobuddhistischer Komeito jedoch über eine Parlamentsmehrheit. Hintergrund ist ein Streit über Koalitionsvereinbarungen mit dem LP-Vorsitzenden Ichiro Ozawa, der wiederholt mit einem Ausscheiden aus der Regierung gedroht hatte. Spätestens im Oktober muss das Unterhaus neu gewählt werden. Derzeit steckt Obuchi in einem Stimmungstief. Sein Ansehen sank, seit er vor sechs Monaten die Koalition um die Komeito erweiterte. Kritiker verdächtigen die hinter der Komeito stehende neobuddhistischen Massenorganisation Soka Gakkai totalitärer Tendenzen. Obuchis Ansehen leidet auch unter Skandalen.

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