: aktiver böger
Schulsenator Böger besucht die Grundschule
Nein, als Streikbrecher-Schule möchten sie nicht bezeichnet werden. Thomas Weitzel, Lehrer an der Bruno-Taut-Grundschule in Britz, ärgert sich über den falschen Eindruck, der durch eine Pressemitteilung der Senatsschulverwaltung entstanden ist. Denn an der Schule, die Klaus Böger mittags zur Diskussion eingeladen hat, haben sich doch vier von fünfzig LehrerInnen am Streik beteiligt. Die Mehrheit des Kollegiums hatte jedoch beschlossen, dass eine Arbeitsniederlegung nicht das geeignete Mittel sei, auf die Missstände in der Bildungspolitik hinzuweisen. So wird Böger vor der Schule mit einem Transparent empfangen, das ihn an einen SPD-Wahlkampfslogan mahnt: „Mehr Mäuse in die Schule.“ Statt Mathe zu büffeln, haben die SchülerInnen aus Pappe überdimensionale „Rotstifte“ gebastelt. Sie wissen genau, was sie wollen: „Mehr junge Lehrer an den Schulen!“, fordern Sebastian (13) und Manuel (13). Die 11-jährige Yesim klagt über die abgenutzten, zerfledderten Schulbücher. Böger verteidigt mit angestrengter Miene die Einsparungen im Bildungsressort, räumt auch ein, dass manches nicht so ist, wie er es sich wünscht. Und erklärt, im Haushalt 2001 dürfe nicht weiter bei der Bildung gespart werden. Ein Mädchen meinte nach Bögers Auftritt: „Das sind doch alles leere Versprechungen.“
DOROTHEE WINDEN
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