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Frei laufender Eiermann wirft wieder

Kunzelmann protestiert nach Haftentlassung mit seinem Lieblingswerkzeug gegen Haftbedingungen

Diesmal flogen die Eier nicht gegen den Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU), sondern gegen das stählerne Tor der Justizvollzugsanstalt Tegel. „Diese Gefängnisse produzieren Kriminalität!“, rief Dieter Kunzelmann und schleuderte ein Ei nach dem anderen. Der 60-jährige Ex-Kommunarde war soeben am Sonnabendmorgen aus zehnmonatiger Haft entlassen worden. Grund der Bestrafung waren zwei Eierwürfe auf Diepgen. Dafür habe er zehn Monate unter Verbrechern zubringen müssen, klagte Kunzelmann. Und er drohte: „Ich werde keine Ruhe geben! Auf Wiedersehen!“

Vor dem Gefängnis war Kunzelmann von alten Freunden begrüßt worden, unter ihnen Fritz Teufel und Ulrich Enzensberger, alle zusammen früher Mitglieder der berühmt-berüchtigten „Kommune 1“.

Der Kultursenator sollte Tegel schließen, um aus den Häusern 1, 2 und 3 ein „Gefängnismuseum zu machen“, forderte Kunzelmann. Die Haftbedingungen dort könnten nur Rückfalltäter produzieren. Besonders schlimm sei das Haus 2, in dem er neun Monate verbringen musste. Es werde auch von den Beamten als „das Scheißhaus von Tegel“ bezeichnet. Unterbezahlte und überforderte Beamte, chronische Überlegung und der Hass durch das Zusammensperren von Kriminellen aus 60 Nationen führten zu einer äußerst prekären Situation, so der Freigelassene, der sich selbst als „wirklichen Strafvollzugsexperten“ bezeichnete.

ADN

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